Erschienen in:
02.09.2019 | Psychoanalyse | Originalarbeit
Trans*Geschichte, Trans*Diskurse und Trans*Menschen in psychoanalytischer Behandlung
verfasst von:
Ulrike Grünberger-Dupont
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
|
Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Dieser Artikel setzt sich mit der Frage auseinander, wo wir als praktizierende Psychoanalytiker*innen und als Mitglieder unserer psychoanalytischen Fachgesellschaften gegenwärtig in unserem Diskurs zu (binärer und nonbinärer) Transgeschlechtlichkeit und in unserem Denken über mögliche Entwicklungslinien der Geschlechtsidentität stehen. Es wird zunächst versucht, anhand zweier Fallvignetten punktuelle Einblicke in die geschichtliche Entwicklung dieses Diskurses bis in die Gegenwart hinein zu gewähren. Daran anknüpfend werden einige wichtige psychoanalytische Konzepte zur „core gender identity“ vs. „core gender ambiguity“ (Stoller; Reiche), zur Geschlechtsidentität als Behältnis oder Hülle (Quindeau), zu rätselhaften Botschaften und dem „sexual“ (Laplanche) sowie zur Geschlechterdifferenz als polysemisches Konzept (Glocer Fiorini) skizziert, um dann beispielhaft und ausführlich eine modifizierte analytische Psychotherapie mit einer nonbinär transgeschlechtlichen Person vorzustellen.