Erschienen in:
07.08.2017 | Sexuell übertragbare Erkrankungen | Leitthema
Sexsurveyforschung in Deutschland und Europa
Die Studie Liebesleben: Pilotstudie zu sexuellen Erfahrungen, Einstellungen und Beziehungen von Erwachsenen in Deutschland
verfasst von:
Dr. Silja Matthiesen, Arne Dekker, Ursula von Rueden, Christine Winkelmann, Janine Wendt, Peer Briken
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2017
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Zusammenfassung
Erstmalig in Deutschland wird gegenwärtig eine bundesweite Pilotstudie zu sexuellen Erfahrungen, Einstellungen und Beziehungen von Erwachsenen (18 bis 75 Jahre) am Hamburger Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie durchgeführt. Im Vordergrund der Pilotstudie stehen die Prüfung der Verständlichkeit und Länge eines Fragebogens sowie der Vergleich zweier Erhebungsmethoden im Hinblick auf die Reliabilität und Repräsentativität der Ergebnisse sowie auf die Verweigerungsrate. Zu diesem Zweck sollen Face-to-Face-Interviews (n = 500) und postversandte Fragebögen (n = 500) als Verfahren miteinander verglichen werden. Erhoben werden Daten zur Sexualität unter besonderer Berücksichtigung der HIV-/STI-Prävention. Die Studie legt die WHO-Definition sexueller Gesundheit zugrunde und schließt damit an die existierende Sexsurveyforschung in Europa und den westlichen Industrienationen an: Vergleichbare Surveys wurden in den letzten 10 Jahren mit verschiedenen Methoden in mehr als 30 europäischen Ländern durchgeführt. Der inhaltliche Fokus der Studie liegt auf dem seit einigen Jahren in Deutschland beobachteten Anstieg bestimmter sexuell übertragbarer Infektionen (STI). Der Artikel gibt einen Überblick über die vorliegende Sexsurveyforschung in Europa. Es wird deutlich, dass die bisherigen Studien bezüglich der gewählten Methodik, der Stichprobentechniken und der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen sehr heterogen sind, sodass bislang keine geeigneten Daten für Ländervergleiche vorliegen.