Erschienen in:
06.07.2021 | Epidemiologie
Krebsprävalenz in Deutschland 2017
Anzahl der Cancer Survivors basierend auf Daten bevölkerungsbezogener Krebsregister
verfasst von:
PD Dr. med. Volker Arndt, Stefan Dahm, Klaus Kraywinkel
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bedingt durch verbesserte Überlebensraten, aber auch durch die demografische Alterung steigt die Zahl in Deutschland lebender Personen mit bzw. nach einer Krebserkrankung. Allerdings fehlen bislang detaillierte Angaben zur Krebsgesamtprävalenz in Deutschland.
Ziel der Arbeit
Darstellung aktueller Daten zur Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Personen mit oder nach einer Krebserkrankung (Cancer Survivors) aufgeschlüsselt nach Tumorentität, Geschlecht, Alter und Zeit seit Diagnosestellung.
Material und Methoden
In einem ersten Schritt wurde die 25-Jahres-Krebsprävalenz in Deutschland 2017 anhand der aktuellsten vom Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut verfügbaren Angaben zu Krebsinzidenz und Überleben mithilfe der Methode von Pisani et al. berechnet. Anschließend wurden die nach Tumorentität, Alter und Geschlecht stratifizierten 25-Jahres-Prävalenzen unter Zuhilfenahme der entsprechenden Quotienten aus Gesamtprävalenz und 25-Jahres-Prävalenz aus den Surveillance-Epidemiology-and-End-Results(SEER)-Daten zur Lebenszeitprävalenz hochgerechnet.
Ergebnisse
Ende 2017 lebten in Deutschland insgesamt 4,65 Mio. Personen mit bzw. nach einer Krebserkrankung, darunter 2,10 Mio. Männer und 2,55 Mio. Frauen. Etwa zwei Drittel aller Cancer Survivors gelten dabei als „Langzeitüberlebende“, das heißt, die Krebsdiagnose liegt bereits ≥ 5 Jahre zurück.
Schlussfolgerung
Mehr Menschen als je zuvor leben nach einer Krebsdiagnose. In entwickelten Ländern machen sie heute etwa 5 % der Bevölkerung aus. Aufgrund der demografischen Alterung und insbesondere des Eintritts der „Babyboomer“ in die Generation der über 50-Jährigen wird die Zahl der Personen mit oder nach einer Krebserkrankung in Deutschland in den kommenden Jahren weiter steigen.