Erschienen in:
30.11.2020 | Strahlentherapie | Einführung zum Thema
Das Rektumkarzinomrezidiv
Ein aussterbendes Krankheitsbild?
verfasst von:
Prof. Dr. Martin E. Kreis, MHBA
Erschienen in:
coloproctology
|
Ausgabe 1/2021
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Auszug
Aufgrund der Verbesserungen in der Behandlung des Rektumkarzinoms, die insbesondere in einer verbesserten Operationstechnik im Sinne der totalen mesorektalen Exzision bestehen, sowie aufgrund der multimodalen Therapie, d. h. der perioperativen Hinzunahme von Strahlentherapie und/oder Chemotherapie, ist das Rektumkarzinomrezidiv in den letzten Jahren zunehmend seltener geworden. Dies bedeutet aber nicht, dass diese Entität völlig ausgestorben ist oder aussterben wird. Zum einen gibt es durch den Tumor bedingt immer wieder sehr weit fortgeschrittene Karzinome, die trotz aller therapeutischen Bemühungen lokal rezidivieren oder unter Umständen auch bei der primären Behandlung nicht komplett (R0) reseziert werden können. Aus dieser Situation resultiert häufig ein Lokalrezidiv. Zum anderen ist trotz der Verfügbarkeit der unterschiedlichen Modalitäten die Rektumkarzinomchirurgie außerordentlich anspruchsvoll und mit einer Lernkurve verbunden. Dazu kommt, dass die Inzidenz des kolorektalen Karzinoms insgesamt eher sinkt und es in der Fläche schwierig ist, Chirurginnen und Chirurgen mit großer Expertise auszustatten, sodass auch flächendeckend eine qualitativ hochwertige totale mesorektale Exzision sichergestellt ist. Dies sind nur einige Aspekte, die auch in Zukunft das Rektumkarzinomrezidiv zu einer zwar seltenen, dann aber sehr anspruchsvollen Erkrankungsentität werden lassen. …