Erschienen in:
17.01.2023 | Telemedizin | Leitthema
Digitalisierung im Gesundheitswesen: heute und in Zukunft
verfasst von:
Dr. Philipp Stachwitz, Jörg F. Debatin
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Deutschland tut sich schwer mit der digitalen Transformation im Bereich der Gesundheitsversorgung. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der politische Wille, die Gesundheitsversorgung mit digitalen Technologien zu verbessern, ist seit 2018 durch eine straffe Taktung gesetzlicher Initiativen deutlich spürbar. Hinzu kommen wachsende Akzeptanz bei Leistungserbringern und Bürgern sowie die Einsicht in die Notwendigkeit stärker digitalisierter Versorgung infolge der Corona-Pandemie.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen hat 3 zentrale Treiber: die rasante technologische Entwicklung bei der Datenverarbeitung, das immer bessere Verständnis der biologischen Grundlagen menschlichen Lebens sowie die wachsende Patientensouveränität und Transparenz. Voraussetzung für digitale Medizin sind die Interoperabilität der Daten und die Etablierung einer Vernetzungs-(Telematik‑)Infrastruktur (TI). Beschrieben wird der Status quo der wichtigsten digitalen TI-Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen: elektronische Patientenakte (ePA) als dessen Kern, elektronisches Rezept und elektronischer Medikationsplan, Kommunikationswerkzeuge wie die Kommunikation im Medizinwesen (KIM) und der TI-Messenger (TIM). Hinzu kommen verschiedene telemedizinische Angebote und die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), die Deutschland in diesem Bereich auch international zum Vorreiter werden lassen. Die Nutzung medizinischer Daten insbesondere mithilfe von Algorithmen und künstlicher Intelligenz (KI) wird die Medizin überaus hilfreich ergänzen, aber Ärzte und Pflegende nicht abschaffen.