Erschienen in:
22.09.2021 | Pflege | Leitthema
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung. Chancen und Herausforderungen aus Sicht der Leistungserbringer
verfasst von:
Gabriel Gerlinger, Nino Mangiapane, Julia Sander, M.Sc.
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Versicherte haben seit 2019 einen gesetzlichen Anspruch auf Verordnung von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA). Die Einsatzmöglichkeiten von DiGA sind vielfältig. Die meisten Leistungserbringer sind gegenüber der Einbindung von DiGA in die Versorgung grundsätzlich aufgeschlossen, insbesondere das Potenzial der Förderung des Patienten-Empowerment durch DiGA wird von Ärzten und psychologischen Psychotherapeuten als Chance betrachtet.
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration der DiGA in das Gesundheitssystem sind aus Perspektive der Verordnenden derzeit noch nicht erfüllt. Die wichtigste, noch zu überwindende Herausforderung ist das Herstellen von Akzeptanz und Vertrauen in eine sorgfältige, herstellerunabhängige Qualitätsprüfung von DiGA. Überprüfte Nachweise zur Wirksamkeit, Interoperabilität und Datensicherheit der DiGA sowie zum Mehraufwand für die Leistungserbringer sollten transparent vorliegen, bevor sie Patienten verordnet werden können. Weiterhin sollten Erkenntnisse aus der Versorgungsforschung zur optimalen Einbindung einer DiGA in die Praxisabläufe generiert und in die Regularien eingebunden werden. Ein Einsatz der DiGA sollte weiterhin nur auf Grundlage einer Verordnung erfolgen, die die besonderen Umstände des Einzelfalls berücksichtigt.