Erschienen in:
11.03.2022 | Verletzungen der Gefäße | Leitthema
Vascular damage control
verfasst von:
Dr. Daniel Christian Hinck, Marc Ahrens
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Traumatische Gefäßverletzungen sind mit einer hohen Mortalität von 33–56 % vergesellschaftet, kommen aber Alltag eher selten vor. Anders stellt es sich in Terror- und Katastrophensituationen dar. Hier liegt der Anteil derer, die eine traumatische Gefäßverletzung erleiden bei 13 %. Dies bedarf, insbesondere aufgrund der vorgenannten hohen Mortalität, einer besonderen Aufmerksamkeit. Bis dato ist die unkontrollierte Blutung sowohl bei polytraumatisierten Patienten als auch beim verwundeten Soldaten die häufigste Todesursache. Um die schlechte Prognose dieser Patienten zu verbessern, werden in diesem Artikel nicht operative und operative Behandlungsmöglichkeiten dargestellt werden. Nicht immer kann eine initial komplexe Gefäßrekonstruktion im Vordergrund stehen (z. B. wenn mehrere Verletzte gleichzeitig versorgt werden müssen). Vielmehr müssen operative Basismaßnahmen und ergänzende Maßnahmen mit dem Ziel durchgeführt werden, den Verblutungstod zu verhindern. In solchen Situationen wird nach dem Behandlungskonzept der damage control surgery (hier „vascular damage control“) und der tactical abbreviated surgical care gehandelt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse von Gefäßverletzungen aus militärischen Konflikten prägen zunehmend die Versorgung im zivilen Umfeld. Das theoretische Wissen um diese Methoden bildet einen wichtigen Grundpfeiler, bedarf aber der Festigung des Gelernten durch praktische Anwendung im Vorfeld, um im Ernstfall adäquat handeln zu können.