Erschienen in:
27.04.2015 | AKTUELLE MEDIZIN_KONGRESSBERICHTE
Intrafamiliärer Missbrauch
Was Betroffene berichten
verfasst von:
M. -J. Utzt
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
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Ausgabe 8/2015
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Auszug
Als Reaktion auf die Missbrauchsskandale des Jahres 2010 hat die Bundesregierung den Runden Tisch „sexueller Missbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen“ eingerichtet. Ein wichtiges Mosaik bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle waren die telefonische Anlaufstelle und das Online-Hilfeportal für Betroffene. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Kinder- und Jugendpsychiater am Universitätsklinikum Ulm, hat diese Betroffenenberichte unter dem Blickwinkel „intrafamiliärer Missbrauch“ ausgewertet. Dabei konnten Daten von knapp 1.900 Betroffenen analysiert werden. In dieser nicht-repräsentativen Stichprobe fiel ein deutlicher Frauenüberhang auf. Bei über 90% der Fälle war es zu mehrfachen oder regelmäßigen Übergriffen gekommen. Die Täter waren größtenteils männlich (87%), in über der Hälfte der Fälle handelte es sich um den Vater oder Stiefvater. …