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Erschienen in: Gefässchirurgie 4/2022

09.03.2022 | Wundbehandlung | Wunde

Ergebnisse einer Umfrage zur chronischen Wunde unter den leitenden Gefäßchirurg*innen Deutschlands

verfasst von: Dr. Thomas Karl, Holger Diener, Stephan Eder, Andreas Maier-Hasselmann, Bernhard Dorweiler, Julian Rembe, Martin Storck, Kommission „Wunde, Hygiene und septische Gefäßchirurgie“ der DGG e. V.

Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 4/2022

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Zusammenfassung

Die hohe Zahl von Patienten mit chronischen Wunden spiegelt sich auch in der deutschen gefäßchirurgischen Versorgungslandschaft wider. In nahezu jeder dritten gefäßchirurgischen Abteilung liegt bei einem Drittel der stationär behandelten Patienten eine chronische Wunde (CW) vor. Trotz der Relevanz dieser Erkrankungen für die Gefäßchirurgie ist die Bereitschaft, sich auf ärztlicher Seite mit dem Thema auseinanderzusetzen und die notwendigen Kompetenzen zu erwerben, gering. Als Gründe für die nach wie vor unzureichende Versorgung werden neben dem mangelnden ärztlichen Interesse und fehlender ärztlicher Kompetenz Schnittstellenprobleme und die schlechte Vergütung angegeben. Das Wundsiegelzertifizierungsverfahren der ICW und DGG, die Awarenesskampagne der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) „Ihre Wunde in unsere Hände“ und die S3-Leitlinie zur Lokaltherapie chronischer Wunden mit den Risikofaktoren pAVK, Diabetes mellitus und chronisch venöse Insuffizienz sind vielerorts nicht bekannt.
Aus den Ergebnissen der hier vorgestellten Umfrage lassen sich für die Agenda der DGG weitreichende Rückschlüsse ziehen. Der Anspruch der DGG, als die Institution bei der Behandlung chronischer Wunden wahrgenommen zu werden, muss durch den Erwerb persönlicher Wundbehandlungskompetenz (u. a. Besuch von Fortbildungskursen), Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Patienteninformationsveranstaltungen), ICW-Wundsiegelzertifizierungen von Einrichtungen und Vermittlung von exzellenten Kenntnissen im Rahmen der Facharztausbildung unterstrichen werden.
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Metadaten
Titel
Ergebnisse einer Umfrage zur chronischen Wunde unter den leitenden Gefäßchirurg*innen Deutschlands
verfasst von
Dr. Thomas Karl
Holger Diener
Stephan Eder
Andreas Maier-Hasselmann
Bernhard Dorweiler
Julian Rembe
Martin Storck
Kommission „Wunde, Hygiene und septische Gefäßchirurgie“ der DGG e. V.
Publikationsdatum
09.03.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gefässchirurgie / Ausgabe 4/2022
Print ISSN: 0948-7034
Elektronische ISSN: 1434-3932
DOI
https://doi.org/10.1007/s00772-022-00875-4

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