Erschienen in:
01.12.2012 | Originalien
Endoskopie des Larynx mit Hyperspectral Imaging
verfasst von:
Prof. Dr. A.O.H. Gerstner, W. Laffers, G. Schade, F. Göke, R. Martin, B. Thies
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 12/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Das Hyperspectral Imaging hat sich in der satellitengestützten Erdfernerkundung z. B. für die Klassifikation der Vegetation bewährt. Nachdem wir dieses Verfahren für die In-vivo-Analyse des Larynx mittels Mikroskopie adaptiert haben, zeigen wir hier die Adaptation auf die Endoskopie.
Material und Methoden
Neben einer Weißlicht-Mikrolaryngoskopie (MLS) erfolgte die Laryngoskopie mit einem Operationsmikroskop, das mit einem verstellbaren Monochromator als Lichtquelle und einer synchron getriggerten monochromatischen Charge-coupled-Device(CCD)-Kamera ausgestattet wurde (n = 47 Patienten), sowie mit einem gleichartig modifizierten starren 0°-Endoskop (n = 16 Patienten). Es wurden jeweils hyperspektrale Bildstapel von 390–680 nm gewonnen, rechnergestützt ausgewertet und die Daten von Mikroskopie und Endoskopie verglichen.
Ergebnisse
Bei der Endoskopie imponierte im Vergleich zur Mikroskopie eine homogenere Ausleuchtung bei gleicher räumlicher Auflösung und signifikant kürzerer Belichtung. Ohne externe Information markierte die hyperspektrale Klassifikation die alterierten Schleimhautareale, unabhängig ob sie mit Mikroskop oder Endoskop generiert wurden.
Schlussfolgerung
Das Prinzip des Hyperspectral Imaging lässt sich nicht nur auf die Mikro(laryngo)skopie, sondern auch auf die starre Endoskopie adaptieren. Damit steht sie bereits jetzt für verschiedene klinisch relevante Regionen zur Verfügung (z. B. oberer Aerodigestivtrakt). Bei Adaptation auf flexible Optiken wird sich dieses Spektrum noch erweitern.