Erschienen in:
01.04.2012 | CME Zertifizierte Fortbildung
Anästhesie bei geriatrischen Patienten
Teil 2: Anästhetika, Patientenalter und Anästhesieführung
verfasst von:
A. Herminghaus, Dr. S. Löser, DESA, W. Wilhelm
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Der Einfluss des Alters auf die Organfunktionen beim geriatrischen Patienten wurde in Teil 1 dieses Beitrags (Anaesthesist 61:163–176) dargestellt. Der vorliegende Teil 2 beschäftigt sich mit dem Einfluss des Patientenalters auf Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der Anästhetika sowie den daraus erwachsenden Konsequenzen für Anästhesieführung und postoperative Schmerztherapie. Stark vereinfachend ausgedrückt reagieren geriatrische Patienten häufig (viel) empfindlicher auf dieselbe Menge Anästhetikum, sodass im Alter eine Dosistitration erforderlich ist, nach Ansicht der Autoren am besten in Kombination mit einem Verfahren zur Messung der Narkosetiefe. Dabei werden die erforderlichen Dosierungen von Propofol sowie Remifentanil und auch die anschließenden Aufwachzeiten mehr vom Alter als vom Gewicht der Patienten beeinflusst. Die Wirkdauer der meisten Muskelrelaxanzien ist verlängert, sodass eine Überwachung der neuromuskulären Funktion mithilfe der Relaxometrie empfohlen wird. Die postoperative Schmerztherapie sollte so geplant werden, dass möglichst wenig Opioide erforderlich sind oder ganz auf Opioide verzichtet werden kann.