Erschienen in:
09.09.2020 | Demenz | Leitthema
Komplikationen nach Schlaganfall
Klinische Herausforderungen in der Schlaganfallnachsorge
verfasst von:
Dr. C. J. Schwarzbach, A. J. Grau
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neben der Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren steht vor allem die Prävention und Therapie von Sekundärkomplikationen im Mittelpunkt der ambulanten Schlaganfallnachsorge. Das Spektrum zu beachtender Komplikationen nach einem Schlaganfall wandelt sich dabei im zeitlichen Verlauf und stellt eine spezifische Herausforderung in der ambulanten Schlaganfallnachsorge dar.
Ziel der Arbeit und Methode
Der Beitrag gibt Hinweise zur Bedeutung, zum Umgang, zur Diagnose und zur Behandlung des vielfältigen Spektrums nichtvaskulärer Komplikationen nach einem Schlaganfall im Rahmen der ambulanten Schlaganfallnachsorge.
Ergebnisse
Post-Stroke-Depressionen (PSD), Angststörungen und die Post-Stroke-Fatigue sind häufige Komplikationen nach einem Schlaganfall, die eine rechtzeitige Diagnose und Therapie erfordern. Innerhalb der ersten 6 Monate nach einem Schlaganfall liegt die Inzidenz einer neu aufgetretenen Demenz bei ca. 20 %. Auch hier können therapeutische und präventive Ansätze gerade im Frühstadium der Erkrankung nachfolgende Belastungen und Pflegebedürftigkeit verzögern. Rund jede zweite Neudiagnose einer Epilepsie bei Patienten über 60 Jahren lässt sich auf die Folgen eines Schlaganfalls zurückführen. Stürze und deren Verletzungsfolgen stellen eine weitere wichtige Komplikation und Ursachen für eine erneute Rehospitalisierung nach einem Schlaganfall dar. Obwohl bis zu 50 % aller Schlaganfallpatienten über chronische Schmerzen in Folge des Schlaganfalls klagen, werden diese häufig nicht ausreichend beachtet.
Schlussfolgerungen
Das weite Spektrum an Sekundärkomplikationen nach einem Schlaganfall stellt eine komplexe, langfristige und multidisziplinäre Herausforderung dar, welche die sektorenübergreifende Interaktion einer Vielzahl von Akteuren erfordert.