Erschienen in:
01.08.2007 | Übersichten
Management des refraktären Status epilepticus
Eine Bestandsaufnahme aus neurologischer und neuropädiatrischer Sicht
verfasst von:
B. Pohlmann-Eden, U. Stephani, I. Krägeloh-Mann, B. Schmitt, U. Brandl, PD Dr. M. Holtkamp
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 8/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Status epilepticus ist einer der häufigsten neurologischen Notfälle. Bei 60–70% aller Patienten mit Status epilepticus beendet die Gabe von Benzodiazepinen und Phenytoin die epileptische Aktivität. Die eigentliche Herausforderung ergibt sich erst, wenn der Status epilepticus persistiert und damit refraktär ist. Patienten bedürfen dann häufig der Gabe von anästhesierenden Antiepileptika oder anderer eingreifender Maßnahmen, so dass spätestens ab diesem Zeitpunkt das weitere Management auf einer Intensivstation erfolgen muss. Die Empfehlungen in aktuellen Leitlinien gehen in der Regel detailliert auf die Initialtherapie des Status epilepticus ein und können dabei auf Daten randomisierter kontrollierter Studien zurückgreifen. Das weitere Vorgehen beim refraktären Status epilepticus wird dagegen häufig nur kursorisch dargestellt, hier liegen ausschließlich Daten retrospektiver und unkontrollierter prospektiver Untersuchungen vor. Weil der Status epilepticus jedoch in einem Drittel der Fälle refraktär ist, ist eine Bestandsaufnahme hinsichtlich des weiteren Managements dringend erforderlich. Der epileptologisch und neuropädiatrisch besetzte Königsteiner Arbeitskreis hat sich bei seiner 31. Tagung im März 2006 mit dem klinischen und experimentellen Szenario und den impliziten prognostischen Variablen des refraktären Status epilepticus auseinandergesetzt. Wir möchten die Ergebnisse dieser Diskussionen darstellen und aus neurologischer und neuropädiatrischer Sicht Empfehlungen zum aktuellen und zukünftigen Management des refraktären Status epilepticus aussprechen.