Erschienen in:
19.05.2020 | Pathologie | Leitthema
Implantate am Tibiaplateau – aktuelle Neuerungen
verfasst von:
Dr. med. S. Barzen, Dr. med. U. Schweigkofler, Prof. Dr. med. R. Hoffmann
Erschienen in:
Knie Journal
|
Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Versorgung komplexer Tibiaplateaufrakturen stellt weiterhin eine Herausforderung dar. Für eine übungsstabile Fragmentfixation, Gelenkflächenabstützung und Neutralisation zum Schaft werden zunehmend vorgeformte Implantate mit winkelstabiler Schraubenverriegelung verwendet. Notwendig sind eine möglichst anatomische Passform, eine adäquate Stabilität bei geringer Weichteilkompromittierung (Flachprofil) und winkelstabile, möglichst polyaxiale Verriegelungsoptionen. Kleinfragmentimplantate sind häufig ausreichend. Doppelplattenosteosynthesen mit Großfragmentimplantaten haben keinen Stellenwert mehr. Die neuen Plattensysteme erlauben ein Einbringen auch über Kombinationen aus Standard- und erweiterten sowie posterior orientierten Zugängen. Sie sind in die 360°-Analyse und Planung einzubeziehen. Verschiedene Hersteller bieten mittlerweile eine breite Auswahl an zur Verfügung stehenden lateralen und medialen sowie posteromedialen Formplatten an. Für die nach neuen Erkenntnissen häufig vorliegenden posterioren und posterolateralen Pathologien existieren derzeit noch keine speziellen Formimplantate. Hier bietet sich nach wie vor das Anpassen bewährter Kleinfragmentimplantate an. Auch diese sollten gelenknah winkelstabile Verriegelungsoptionen bieten. – Die neuen Formplatten setzten die bewährten AO-Prinzipien der Gelenkchirurgie jedoch nicht außer Kraft. Winkelstabiltät ist kein „Wert an sich“.