Erschienen in:
27.10.2022 | Prostatakarzinom | Hauptreferate: Hauptprogramm der DGP
Strukturierte Befundung am Beispiel des Prostatakarzinoms – Selbstentwicklung einer digitalen Lösung für Prostatastanzbiopsien
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Henning Reis, Silke Skottky, Thomas Hager, Boris Hadaschik, Veronika Waue, Ralf Zwönitzer
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 1/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Herausforderungen an die Pathologie im Allgemeinen und an die Datenstrukturierung im Speziellen nehmen zu. Zwar werden im Rahmen der pathologischen Befundung erhebliche Datenmengen generiert. Diese sind allerdings häufig nicht in strukturierter Form für weitere Zwecke vorhanden und müssen durch aufwändige und fehleranfällige Recherchen aus den Befunden extrahiert werden, um für unterschiedliche interne und externe Zwecke, wie beispielsweise im Rahmen von Audits, Tumororganzentren, Meldungen an die Krebsregister, Bedienung unterschiedlicher Konsortien, zur Abrechnung bzw. Leistungserfassung, organisationsintern und auch zur Forschung verfügbar zu sein.
Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines digitalen Systems zur direkten und qualitativ hochwertigen Erfassung von strukturierten Pathologiedaten am Beispiel der stanzbiopsiebasierten Diagnostik des Prostatakarzinoms.
Material und Methoden
In Zusammenarbeit mit dem Pathologielaborinformationssystem(LIS)-Anbieter imassense GmbH, dessen LIS-Informationssystem der digitalen Pathologie (IS-P) im Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Essen eingesetzt wird, wurde eine Lösung geschaffen.
Ergebnisse und Diskussion
Über einen Zeitraum von etwa 1,5 Jahren wurde ein System entwickelt und im Folgenden genutzt, das in der Lage ist, eine strukturierte Befundung nach lokalen, nationalen (S3-Leitlinie, Deutsche Krebsgesellschaft) und internationalen (International Collaboration on Cancer Reporting [ICCR]) Vorgaben zu gewährleisten. Die Daten sind in auslesbaren Datenbanken abgelegt und können einfach per IS‑P generiert werden. Abgesehen vom Nachteil einer hochspezialisierten und an das vorhandene LIS angepassten Lösung, zeigt das Projekt die Machbarkeit auch im lokalen akademischen Umfeld mit oben genannten Vorteilen.