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2023 | Sepsis | OriginalPaper | Buchkapitel

27. Sepsis und Surviving Sepsis Campaign

verfasst von : Prof. Dr. Hauke Rensing

Erschienen in: Praxis der Intensivmedizin

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Ein 55-jähriger, etwa 80 kg schwerer Patient wird auf der chirurgischen Normalstation verwirrt auffällig. Der über den klinikinternen Notruf alarmierte Intensivmediziner findet einen nicht kooperativen Patienten mit hohem Fieber vor, die Herzfrequenz beträgt 136/min, der Blutdruck 75/40 mmHg. Die Zunge ist trocken, die Akren zeigen eine erhebliche Zentralisierung und Zyanose. Das Abdomen ist bei Palpation deutlich druckschmerzhaft mit Abwehrspannung. Anamnestisch war bei dem Patienten vor 5 Tagen eine laparoskopisch assistierte Sigmaresektion durchgeführt worden. In Anbetracht von Anamnese, Befund und dem qSOFA-Score von 2 (veränderter Mentalstatus, Hypotension) stellt der Intensivmediziner die Verdachtsdiagnose „abdominelle Sepsis“. Nach Gabe von 10 l/min Sauerstoff, Anlage eines großlumigen Venenzugangs und unter rascher Infusion von 500 ml Vollelektrolytlösung wird der Patient sofort auf die Intensivstation transportiert.
Fußnoten
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Die transösophageale Echokardiographie (TEE) ist der transthorakalen Echokardiographie (TTE) überlegen und sollte in folgenden Fällen durchgeführt werden: immer bei komplizierter Staphylococcus-aureus-Blutstrominfektion sowie immer bei allen ambulant erworbenen Fällen, bei i. v.-Drogenabusus, Hämodialyse, kardialen Risikofaktoren (kongenitales oder erworbenes Herzvitium, Z. n. Endokarditis oder Herztransplantation), kardialen Fremdkörpern (Herzklappenersatz, Schrittmacher, ICD u. ä.), Spondylodiszitis, Osteomyelitis, peripheren oder zerebralen Embolien (z. B. auch bei den typischen Hautveränderungen). Bei ungeklärtem Fokus und weiterhin positiven Folgeblutkulturen soll die TEE nach etwa 7 Tagen wiederholt werden. Angaben nahezu wörtlich übernommen aus Hagel et al. 2019.
 
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Die transösophageale Echokardiographie (TEE) ist der transthorakalen Echokardiographie (TTE) überlegen und sollte in folgenden Fällen durchgeführt werden: immer bei komplizierter Staphylococcus-aureus-Blutstrominfektion sowie immer bei allen ambulant erworbenen Fällen, bei i. v.-Drogenabusus, Hämodialyse, kardialen Risikofaktoren (kongenitales oder erworbenes Herzvitium, Z. n. Endokarditis oder Herztransplantation), kardialen Fremdkörpern (Herzklappenersatz, Schrittmacher, ICD u. ä.), Spondylodiszitis, Osteomyelitis, peripheren oder zerebralen Embolien (z. B. auch bei den typische Hautveränderungen). Bei ungeklärtem Fokus und weiterhin positiven Folgeblutkulturen soll die TEE nach etwa 7 Tagen wiederholt werden. Angaben nahezu wörtlich übernommen aus Hagel et al. 2019.
 
3
Hierbei wird zur Fokussuche eine radioaktiv markierte Zuckerlösung (FDG \(=\) 18F-Fluordesoxyglukose) injiziert und anschließend eine Positronenemissionstomographie/Computertomographie (PET/CT) durchgeführt.
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Hier findet man Informationen über die Ziele und Aktivitäten der deutschen Sepsisgesellschaft sowie ausführliche Informationen für Laien und Mediziner über die Definition, Pathophysiologie und Therapieleitlinien der Sepsis. https://www.sepsis-gesellschaft.de Hier findet man Informationen über die Ziele und Aktivitäten der deutschen Sepsisgesellschaft sowie ausführliche Informationen für Laien und Mediziner über die Definition, Pathophysiologie und Therapieleitlinien der Sepsis. https://​www.​sepsis-gesellschaft.​de
Metadaten
Titel
Sepsis und Surviving Sepsis Campaign
verfasst von
Prof. Dr. Hauke Rensing
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-64542-0_27

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