Zusammenfassung
Wenige Stunden nach einer laparoskopisch durchgeführten Cholezystektomie wird eine 62-jährige Patientin auf der Normalstation kreidebleich mit einem schnellen, kaum tastbaren Puls vorgefunden. Der sofort hinzu gerufene Stationsarzt misst einen systolischen Blutdruck von 60 mmHg bei einer Pulsfrequenz von 145/min und informiert das Notfallteam der Intensivstation. Die Patientin wird im Bett flach gelagert, die Beine werden zur Autotransfusion angehoben. Über die noch liegende Venenverweilkanüle werden 500 ml Vollelektrolytlösung rasch infundiert und zweimal 0,5 ml Akrinor unverdünnt injiziert. Unter dieser Therapie steigt der Blutdruck auf 80/60 mmHg und die Herzfrequenz fällt auf 120/min. Bei dem V. a. eine intraabdominelle Nachblutung wird eine Sonographie des Abdomens durchgeführt; hier findet sich reichlich freie Flüssigkeit, sodass die Patientin unter Fortsetzung der Infusionstherapie und weiterer Akrinorgaben zur Relaparotomie in den OP gebracht wird.