Langzeiteffekte der Unterkieferprotrusionsschiene IST®
Klinische und psychometrische Untersuchungen bei Schnarchen und schlafbezogenen Atmungsstörungen
- 01.03.2010
- Originalien
- verfasst von
- Dr. A. Saletu
- C. Kloodt
- M. Matejka
- P. Anderer
- S. Rosales-Rodriguez
- G. Saletu-Zyhlarz
- Erschienen in
- Somnologie | Ausgabe 1/2010
Zusammenfassung
Hintergrund
Unterkieferprotrusionsschienen (UPS) stellen eine etablierte Methode in der Behandlung von Schnarchen (SN) und schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) dar. Ziel der Studie war die Erhebung der Langzeit- und Nebenwirkungen der IST®-Schiene (intraorale Schnarchtherapie) bei SN und SBAS sowie der Compliance der Patienten.
Material und Methoden
60 im Schlaflabor auf die IST®-Schiene eingestellte Patienten wurden nach zumindest 2-jähriger Therapie postalisch kontaktiert.
Ergebnisse
Die Fragebögen schickten 44 Patienten (33 Männer) von 43–83 Jahren (Mittelwert ± Standardabweichung: 63±10) zurück. Die Tragedauer der UPS betrug zwischen 24 und 75 (32±17) Monate, 77% verwendeten sie noch regelmäßig. 34% stuften die Verträglichkeit nach dem österreichischen Schulnotensystem mit 1 ein; 25% mit 2; 29,5% mit 3; 4,5% mit 4 und 7% mit 5. Schnarchen wurde vom Partner in 26% der Fälle angegeben – gegenüber dem Vorwert von 93%.
Folgende bereits im Schlaflabor ermittelte Scores verbesserten sich durch die UPS signifikant (p<0,01): Pittsburgh-Schlafqualitätsindex von 7,6±3,6 auf 5,1±2,7, Epworth-Schläfrigkeitsskala von 9,1±4,3 auf 8,4±4,0 (n. s.), SAS-Angstskala von 30,6±6,4 auf 26,5±4,6, SDS-Depressionsskala von 32,5±7,7 auf 28,7±6,9, IRLSSG-Restless-legs-Syndrom-Skala von 7,2±8,5 auf 3,8±5,3.
An vorübergehenden Nebenwirkungen fanden sich Speichelfluss (59%), Mundtrockenheit (53%), Kiefergelenk- (38%), Zahn- (35%), Zahnfleisch- (27%) und Muskelschmerzen (21%), Gebissveränderungen (21%), Kiefergelenkgeräusche (18%) sowie Ohrenschmerzen (15%).
Schlussfolgerung
77% der Patienten trugen die IST®-Schiene im Mittel nach 32 Monaten noch regelmäßig und berichteten über eine klinisch relevante Verbesserung des Schnarchens sowie eine Normalisierung der Schlafqualität und klinischen Symptomatik bei nur gelegentlichen Nebenerscheinungen.
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