Erschienen in:
19.04.2017 | Panorama
Genveränderungen und Resistenzen
3D-Modelle für bessere Diagnose und Therapie
verfasst von:
Martin Roos
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 4/2017
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Auszug
_ Neu ist die Einsicht nicht, dass innerhalb ein und desselben Krebsherds Tumorzellen mit ganz unterschiedlicher Gen- bzw. Mutationsausstattung zu finden sind. Neu aber ist das Bestreben, diese Heterogenität aufzuschlüsseln und diagnostisch-therapeutisch nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck haben Wissenschaftler im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) von der Charité-Universitätsmedizin Berlin mit Kollegen aus Dresden und München Wege gefunden, dreidimensionale Tumormodelle zu generieren. Sie zerlegten einen Darmtumor in 68 Proben aus unterschiedlichen Geweberegionen und analysierten 100 häufig veränderte Gene. Deren räumliche Anordnung rekonstruierten sie dreidimensional. Interessanterweise unterschieden sich die einzelnen Tumorabschnitte kaum in der Art und Anzahl von Erbgut-Mutationen, sondern hauptsächlich in der Kopienzahl bestimmter Gene. Zahlreiche Amplifikationen fanden Christine Sers und Kollegen beim Übergang vom äußeren zum inneren Tumorbereich, unter anderem für BRCA2. Amplifikationen prädestinieren Tumorzellen zu besonderer Anpassungsfähigkeit und Therapieresistenz. 3D-Modelle sollen helfen, mit differenzierteren Tumorprofilen Diagnose und Therapie zu verbessern [Mamlouk S et al. Nat Commun. 2017;8: 14093]. …