Arztgruppen mit den höchsten Einnahmen und Gewinnen

Subjektiver Eindruck und objektives Zahlenwerk widersprechen sich nicht: Die Einnahmen der Vertragsärzte steigen, die Zufriedenheit mit Beruf und Einkommen ist unverändert hoch. Wir zeigen in Grafiken, welche Arztgruppen sich besonders gut entwickelt haben. Die jüngsten Zahlen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur Entwicklung der Arzteinkommen in den Jahren 2013 bis 2016 lassen laut Institut eine „merklich verbesserte“ wirtschaftliche Lage der Vertragsarztpraxen erkennen. Demnach haben die durchschnittlichen Einnahmen je Inhaber im Berichtszeitraum um 4,6 Prozent pro anno auf zuletzt (2016) 326.500 Euro zugelegt. Dabei ergeben sich in der Fachgruppenbetrachtung durchaus deutliche Differenzen: Allgemeinmediziner und hausärztliche Internisten etwa schnitten mit 4,7 Prozent jährlichem Einnahmenwachstum geringfügig besser ab. Erkennbar kräftige Zuwächse verbuchten Augenärzte (p.a. +5,7 Prozent), Dermatologen (+6,0 Prozent) oder Psychotherapeuten (+5,7 Prozent). Das geringste jährliche Einnahmenwachstum hatten im Berichtszeitraum Ärzte für psychosomatische Medizin und Psychotherapie (+2,3 Prozent), Urologen (+3,1 Prozent ) sowie Chirurgen (+3,2 Prozent). Blickt man auf die gesamte Einnahmenentwicklung im Zeitraum von 2013 bis 2016, so ergeben sich akkumulierte Veränderungswerte von in der Spitze 20,1 Prozent (Neurologen), 19,5 Prozent (Kardiologen) und 19,3 Prozent bei den Dermatologen (siehe nachfolgende Tabelle). So haben sich die Einnahmen von Vertragsärzten in den Jahren 2013 bis 2016 entwickelt - aufgeteilt nach Facharztgruppen. Angegeben werden auch die durchschnittlichen Einnahmen (in Euro) der jeweiligen Gruppen. Die Angaben entstammen dem Zi-Panel. Ärzte Zeitung; ths | Zi-Praxis-Panel; Jahresbericht 2017 × Einzelkämpfern bleibt etwas mehr Mit einem Überschuss vor Steuern und Vorsorgeaufwand von durchschnittlich 170.400 Euro (2016) hat sich die Ertragskraft ärztlicher Praxen von 2013 bis 2016 um nominal 5,8 Prozent pro anno verbessert. Dabei erwiesen sich Einzelpraxen als geringfügig ertragsstärker: Bei einer Kostenquote von im Schnitt 47 Prozent erreichten sie im letzten Berichtsjahr vor Steuern 53 Prozent Marge. Gemeinschaftspraxen hingegen mussten 49,5 Prozent ihrer Einnahmen für den laufenden Praxisbetrieb aufwenden und behielten 50,5 Prozent vor Steuern in der Kasse. Die höchsten Überschüsse je Inhaber wurden 2016 – wenig überraschend – in radiologischen Praxen erzielt (347.569 Euro). Die niedrigsten Erträge hatten Psychotherapeuten (79.899 Euro) und Ärzte für psychosomatische Medizin und Psychotherapie (86.171 Euro). Hausärzte verbuchten mit 174.400 Euro je Inhaber 2016 einen leicht überdurchschnittlichen Überschuss. Dafür arbeiteten sie den Angaben zufolge 50 Stunden in der Woche – zwei Stunden mehr als im fachgruppenübergreifenden Mittel. Die nachfolgende Grafik zeigt, wie sich die Gewinne vor Steuern und Vorsorgeaufwand, die Einnahmen und die Kosten für Vertragsärzte im Zeitraum 2013 bis 2016 entwickelt haben. So haben sich die Gewinne vor Steuern und Vorsorgeaufwand, die Einnahmen und die Kosten von 2013 bis 2016 für Vertragsärzte entwickelt – aufgeteilt nach Facharztgruppen. Die Zahlen entstammen dem Zi-Praxis-Panel. Ärzte Zeitung; ths | Zi-Praxis-Panel; Jahresbericht 2017 × Ungebrochen hohe Zufriedenheit Das Gewinnwachstum der Niedergelassenen geht allerdings auch auf Kosten der Investitionen, die laut Zi „weiterhin niedrig“ ausfielen und im Berichtszeitraum sogar abgenommen haben. Während 2013 noch rund 10.100 Euro je Inhaber in Praxisausstattung oder Modernisierung investiert wurden, waren es im letzten Berichtsjahr nurmehr 8200 Euro. 2016, heißt es, hätten knapp 50 Prozent der Panel-Praxen „weniger als 2000 Euro für Investitionen“ aufgewendet. Hausarztpraxen lagen mit rund 8000 Euro Investitionstätigkeit je Inhaber 2016 ziemlich dicht am Durchschnitt, wobei hier – gegen den Trend – sogar eine stattliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr berichtet wird, als die Investitionen je Inhaber lediglich 6500 Euro betrugen. Und wie zufrieden sind die Vertragsärzte mit ihrer beruflichen Situation? Fachgruppenübergreifend wird sie von einer Zweidrittel-Mehrheit (72,5 Prozent) mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet, was laut Zentralinstitut „nahezu auf dem Niveau der vorhergehenden Erhebung liegt“. Hinsichtlich der Überschussentwicklung erklärten sich bei der aktuellen Befragung 70 Prozent der Panel-Ärzte zufrieden, lediglich rund fünf Prozent sind mit ihrem Einkommen so unzufrieden, das sie es als „schlecht“ bezeichnen würden. Am meisten hadern demnach die Niedergelassenen mit ihren Beziehungen zu den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen sowie den Reha-Trägern – lediglich rund 48 Prozent hielten die Zusammenarbeit zuletzt für gut oder sehr gut. Auch mit Umfang und Intensität ihrer wöchentlichen Arbeitszeit waren rund die Hälfte aller Vertragsärzte eher unzufrieden. Ob EBM, GOÄ oder UV-GOÄ: Alle Abrechnungsziffern in einer Datenbank – mit Ausschlüssen, hilfreichen Kommentaren und passenden Urteilen – das bietet Ihnen der neue Service von SpringerMedizin.de. Informieren Sie sich hier. Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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