Erschienen in:
01.12.2004 | Kasuistik
Aneurysma spurium und verzögerte Blutungskomplikation durch ein sekundär disloziertes Trochanter-minor-Fragment bei pertrochantärer Femurfraktur
verfasst von:
Dr. I. Bernstein, J. Geks, E. M. Walthers, M. Schnabel
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2004
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Zusammenfassung
Wir beschreiben den Fall einer 92-jährigen Patientin, die sich eine instabile pertrochantäre Oberschenkelfraktur mit Abriss des Trochanter minor zugezogen hatte (Typ 31-A2 nach AO). Nach Versorgung der Fraktur mit einem Gleitnagel und komplikationslosem peri- und postoperativem Verlauf entwickelte sich 30 Tage später plötzlich eine Schwellung im proximalen Oberschenkel mit kreislaufwirksamem Hämoglobinabfall.
Die Computertomographie des Oberschenkels ergab ein Aneurysma spurium der A. profunda femoris, proximal mit dorsaler Perforation bei im Vergleich zu den Voraufnahmen zunehmend rotiert und aufgestellt disloziertem Trochanter-minor-Fragment. Der intraoperative Befund zeigte die Spitze des Fragments gegen die Perforationsstelle gerichtet, sodass die Verletzung sekundär im Rahmen der Mobilisation entstanden war.
Nach operativer Versorgung mittels Rohrprothese und Fragmentresektion war der weitere Verlaufkomplikationslos. In der Literatur finden sich nur wenige Berichte über die Entstehung eines Aneurysma spurium durch ein disloziertes Trochanter-minor-Fragment nach pertrochantärer Oberschenkelfraktur.