Erschienen in:
01.05.2012 | Originalien
Aspirationspneumonie nach HWS-Verletzung
Präventiver Effekt von PEG-Sonden
verfasst von:
T. Ramczykowski, S. Grüning, A. Gurr, G. Muhr, C. Horch, R. Meindl, J. Swol
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Pulmonale Infekte sind nach Eintritt einer hohen Querschnittslähmung gefürchtete Komplikationen. Präventive Maßnahmen sind für den weiteren Verlauf und die Mortalität entscheidend. Eine gestörte Schluckmotorik ist bei frisch verletzten Tetraplegikern häufig zu beobachten und kann die Grundlage einer Aspirationspneumonie darstellen.
Methodik
In diese Studie wurden frisch verletzte tetraplegische Patienten eingeschlossen. Es wurden die Identifizierung und die Aufschlüsselung respiratorischer Komplikationen erfasst und deren Therapie und Prophylaxe unter Berücksichtigung einer Dysphagie.
Ergebnisse
Einen hohen Querschnitt (C1–C8) wiesen 27 Patienten auf. Bei 20 Patienten (74%) wurde eine relevante Schluckstörung mit einem hohen Aspirationsrisiko logopädisch nachgewiesen. Von diesen erhielten 11 frühzeitig eine perkutane gastrale Sonde (PEG, perkutane endoskopische Gastrostomie). Neun Patienten (Non-PEG-Gruppe) wurden ohne PEG behandelt. In der Non-PEG-Gruppe entwickelten 6 Patienten (67%) innerhalb der ersten 30 Tage nach Verletzungseintritt eine Pneumonie. In der PEG-Gruppe entwickelten im selben Zeitraum 3 Patienten (27%) ein pneumonisches Infiltrat.
Schlussfolgerung
Eine Dysphagie ist nach Eintritt einer hohen Querschnittslähmung ein Risikofaktor für die Entstehung einer Pneumonie. Eine frühzeitig angelegte perkutane Ernährungssonde (PEG) zeigt einen präventiven Effekt hinsichtlich der Entwicklung von Aspirationspneumonien bei Patienten mit einer gestörten Schluckmotorik.