Bessere Lebensqualität bei Karzinoid-assoziierter Diarrhö

Auszug

_ Da Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET) oft lange leben, ist die Lebensqualität (QOL) sehr wichtig. Dies gilt vor allem für Patienten mit Karzinoid-Syndrom. Es basiert auf einer Serotonin-Hypersekretion und tritt bei ca. 20 % aller NET-Patienten auf. Die QOL wird laut Dieter Hörsch, Bad Berka, besonders durch Diarrhö beeinträchtigt. Im September wurde Telotristatethyl (Xermelo®, dessen Effektivität auf der Hemmung der Serotonin-Synthese aus Tryptophan beruht) zur Behandlung der Karzinoid-Syndrom-bedingten Diarrhö in Kombination mit einer Somatostatin-Analoga(SSA)-Therapie bei Erwachsenen mit unzureichender Kontrolle unter SSA zugelassen. Wirksamkeit und Sicherheit von Telotristatethyl wurden in der TELESTAR-Studie evaluiert, in der Marianne Pavel, Erlangen, zufolge Patienten mit Karzinoid-Syndrom (und im Mittel 4–12 Stuhlgängen pro Tag) randomisiert und doppelblind SSA plus Telotristatethyl in der zugelassenen Dosierung (3 × 250 mg täglich; n = 45) oder Placebo (n = 45) erhielten. Im Verlauf der 12-wöchigen Behandlung betrug die mittlere Reduktion täglicher Stuhlgänge unter Telotristatethyl im Vergleich zu Placebo -0,81 (p < 0,001) [Kulke MH et al. J Clin Oncol. 2017;35(1):14-23]. 44 % der Patienten erreichten unter Telotristatethyl, 20 % unter Placebo ein dauerhaftes Ansprechen, definiert als eine ≥ 30 %ige Reduktion der Stuhlfrequenz an mindestens der Hälfte der Studientage (p < 0,011). Telotristatethyl sei im Allgemeinen gut verträglich gewesen, sagte Pavel. Die Überlegenheit von Telotristatethyl ließ sich in einer zweiten Phase-III-Studie (TELECAST) bestätigen [Pavel M et al. NANETS 2016; Abstr C8]. …