Erschienen in:
22.10.2021 | COVID-19 | Originalien
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Einfluss der COVID-19-Krise im Frühjahr 2020 auf traumatologische Fallzahlen eines akademischen Lehrkrankenhauses in Stuttgart
Trauma während einer Pandemie
verfasst von:
Robert Schappacher, Matthias Rapp, Claus-Martin Muth, Lance Amrehn, Michael Schön, Ulrich Liener, Ulf Bökeler, Silvia Sander, Alexander Dinse-Lambracht, Thomas Fillies
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Eindämmung des COVID-19-Ausbruchs erließ die Bundesregierung einige Regeln und Einschränkungen für die Bürger.
Ziel
Diese Studie widmet sich dem Einfluss der Maßnahmen auf traumatologische Vorstellungen in der Notaufnahme.
Material und Methoden
Alle konsekutiven traumatologischen Patienten der Notaufnahme des Marienhospitals Stuttgart (MHS), die sich in den 6 Wochen jeweils vor und nach dem Lockdown sowie währenddessen vorstellten, wurden einbezogen. Die Zeit und Art der Vorstellung, die Behandlungsart, der Manchester Triage Score, die Region und Art der Verletzung sowie demografische Daten wurden ermittelt und verglichen.
Ergebnisse
Es wurden 551 Fälle während des Lockdowns, 943 Fälle davor und 783 Fälle danach eingeschlossen. Es konnte eine Fallzahlreduktion um 41,6 % im Vergleich zu davor und um 29,7 % verglichen mit danach (p < 0,001) beobachtet werden. Während des Lockdowns waren die Patienten im Mittel älter (vorher: 51,5 Jahre, Lockdown: 56,1 Jahre, danach: 51,6 Jahre) (p < 0,001). Kopf-Hals-Verletzungen waren konstant (25,0 %, 25,4 %, 25,5 %). Verletzungen der unteren Extremität waren seltener (26,1 %, 22,3 %, 22,7 %), der oberen Extremität häufiger (25,5 %, 31,8 %, 30,1 %). Besonders Sportverletzungen (11,1 %, 5,1 %, 9,1 %) und Arbeitsunfälle (16,1 %, 10,7 %, 12,8 %) reduzierten sich, dafür stiegen häusliche Unfälle (30,4 %, 52,5 %, 31,8 %). Selbsteinweisungen gingen zurück (67,7 %, 53,2 %, 60,3 %), Vorstellungen mittels Rettungsdienst stiegen (28,3 %, 38,7 %, 35,6 %). Stumpfes Trauma war der häufigste Grund einer Vorstellung (55,6 %, 61,0 %, 55,3 %). Es musste öfter operiert werden (16,8 %, 21,6 %, 14,0 %).
Schlussfolgerung
Der Lockdown und die Einschränkungen hatten einen Einfluss auf Zahl sowie Art und Behandlung von Traumapatienten in Stuttgart.