Erschienen in:
09.03.2023 | Adipositas | Leitthema
Auswirkungen der COVID-Pandemie auf die Versorgung bariatrischer Patienten in Deutschland – eine Analyse des nationalen StuDoQ/MBE-Registers
verfasst von:
Dr. M. Vladimirov, U. F. Wellner, C. Klinger, H. J. Buhr, F. Seyfried
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Rahmen der COVID-19(„coronavirus disease 2019“)-Pandemie erfolgte eine Einschränkung der stationären Regelversorgung von Patienten, um allgemeine und speziell intensivmedizinische Kapazitätsreserven für SARS-CoV-2-infizierte Personen zu erhöhen.
Fragestellung
Der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die operative und poststationäre Versorgung bariatrischer Patienten in Deutschland wird dargestellt.
Material und Methoden
Es erfolgte eine statistische Analyse der nationalen StuDoQ/MBE(Studien‑, Dokumentations- und Qualitätszentrum der DGAV – Metabolische und bariatrische Erkrankungen)-Registerdaten des Zeitraums 01.05.2018 bis 31.05.2022.
Ergebnisse
Während des gesamten Erfassungszeitraums war ein kontinuierlicher Anstieg dokumentierter Operationen zu verzeichnen, der auch in der Phase der COVID-19-Pandemie anhielt. Lediglich in zeitlicher Übereinstimmung mit der Verhängung des 1. Lockdowns in den Monaten März bis Mai 2020 war intermittierend ein deutlicher Rückgang der Operationen zu beobachten, mit einer minimalen monatlichen Fallzahl von 194 Eingriffen im April 2020. Die Pandemie hatte keinen messbaren Effekt auf das operativ therapierte Patientenkollektiv, die Operationsverfahren, die peri-, und postoperativen Ergebnisse und die Nachsorge.
Schlussfolgerungen
Aus der Analyse der StuDoQ-Daten und den Angaben in der aktuellen Literatur kann abgeleitet werden, dass bariatrische Chirurgie in der COVID-19-Pandemie ohne erhöhtes Risiko durchführbar und die postoperative Versorgungsqualität nicht eingeschränkt ist.