Qualitätsindikatoren für die metabolische und Adipositaschirurgie

Ein von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie eingesetztes Expertengremium wurde beauftragt ein Qualitätsindikatorenset zur Erfassung der Ergebnis‑, Indikations- und Strukturqualität für die metabolische/bariatrische Chirurgie zu entwickeln. Als entscheidende Vorgaben sollten hierzu die aktuell verfügbare Evidenz (systematische Literaturrecherche), die bisherigen Ergebnissen des nationalen Registers der Fachgesellschaft (Studien‑, Dokumentations- und Qualitätszentrum [StuDoQ] | Metabolische und bariatrische Erkrankungen [MBE]) und spezifische sozioökonomische Aspekte (schwer limitierter Zugang zur metabolischen/bariatrischen Chirurgie in Deutschland) dienen. Diese Qualitätsvorgaben sollen perspektivisch in die nationale Leitlinie und die Zertifizierungsordnung einfließen. Es wurde festgestellt, dass sich Mortalität, MTL30, schwere interventionspflichtige Komplikationen (Clavien-Dindo ≥ 3b) aufgrund ihrer Relevanz, Wissenschaftlichkeit und Praktikabilität als Indikatoren zur Bestimmung der chirurgischen Ergebnisqualität eignen. Zur Bestimmung der Prozessqualität der langfristig notwendigen strukturierten Nachsorge wurde eine Mindestquote zur systematischen Erfassung der Lebensqualität im Langzeitverlauf festgelegt. Da intestinale Bypassverfahren in einer höheren Rate zur Remission eines vorbestehenden Typ-2-Diabetes führen, sollten diese Verfahren entsprechenden Patienten angeboten werden und auch zur Anwendung kommen. Die auf Basis der Literatur und der StuDoQ-Registerdaten vorgeschlagenen Referenzwerte sind als präliminär zu betrachten und müssen im weiteren Validierungs- und Implementierungsprozess der Qualitätsindikatoren (QI) reevaluiert und ggf. angepasst werden. Eine Risikoadjustierung ist perspektivisch geplant. Das StuDoQ|MBE bietet sowohl zur Erfassung der QI als auch zur Ermittlung relevanter Risikoadjustoren die geeignete Infrastruktur.