14.09.2023 | Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen | Leitthema
Chirurgische Therapie der Malignome bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
verfasst von:
Josefine Schardey, Petra Zimmermann, Maria Burian, Jens Werner, PD Dr. Florian Kühn
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 5/2023
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Zusammenfassung
Das Risiko, an einem kolorektalen Karzinom (CRC) zu erkranken, ist sowohl bei der Colitis ulcerosa (CU) als auch bei Morbus Crohn (MC) deutlich erhöht. Der Hauptauslöser für die Entstehung von CRC bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist die chronische und/oder rezidivierende Schleimhautentzündung, die dazu beizutragen scheint, dass diese mit einem aggressiveren klinisch-pathologischen Phänotyp und einer schlechteren Prognose einhergehen. Die wichtigste Methode zur Verringerung des CRC-Risikos bei CED ist die Koloskopie im Rahmen eines strukturierten endoskopischen Überwachungsprogramms, das neben der Detektion von möglichen Dysplasien eine kontinuierliche medizinische Behandlung der CED zur Therapie der Grunderkrankung umfasst. In den letzten beiden Jahrzehnten haben sich die endoskopischen Visualisierungs- und Resektionstechniken deutlich weiterentwickelt, weshalb die Indikationsbreite für die endoskopische Therapie und Überwachung zugenommen hat. Die chirurgische Therapieempfehlung der Patienten sollte in einem multidisziplinären Board abgegeben werden, wobei die operative Strategie von verschiedenen Faktoren abhängt und sorgfältig gewählt werden muss. Die teilweise sehr jungen Patienten müssen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Therapieoptionen kennen und in die Entscheidungsfindung des geeigneten Operationsverfahrens miteinbezogen werden. Dabei sollten onkologische Prinzipien analog zu nicht CED-assoziierten Karzinomen beachtet werden.