Erschienen in:
21.12.2023 | COVID-19 | Leitthema
Telemedizinische Überwachung ambulanter onkologischer Patientinnen
verfasst von:
Dr. Heike Jansen, Dr. Eimo Martens, Veronika Wacker, Jannina Schaller, Anna Eichhorn, Marion Kiechle
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Aufgrund der immunsuppressiven Wirkung onkologischer Therapien ist dieses Patientenkollektiv besonders infektionsgefährdet. Im Falle einer COVID(„coronavirus disease“)-19-Infektion haben diese Patienten, insbesondere im Krankheitsprogress, ein hohes Risiko daran zu versterben. Neben der COVID-19-Infektion selbst hatten Therapieverschiebungen und -modifikationen während der Pandemie ein hohes Gefährdungspotenzial für onkologische Patienten: Diese führen zu einem Fortschreiten der Erkrankung und sind mit einem früheren Versterben assoziiert. Wir konzipierten daher eine prospektive monozentrische Kohortenstudie zur Identifikation morbiditätsbegünstigender Faktoren mittels Patient Reported Outcome Monitoring (PROM) via App und einer telemedizinischen Überwachung (Remote Monitoring) via Ohrsensor. Die Anwendung dieser Technologien sollte ein frühzeitiges Erkennen von Infektionen und damit die Einleitung einer medizinischen Intervention ermöglichen und mit einem schlechten Outcome korrelierende Therapiemodifikationen verhindern. Darüber hinaus sollte den teilnehmenden Patientinnen ein höheres Maß an Sicherheit durch die Möglichkeit der frühzeitigen Detektion von Infektionen durch das Monitoring im Rahmen der Studie vermittelt werden. Die Studie wurde als Machbarkeitsanalyse in Kooperation mit der Klinik für Kardiologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) durchgeführt. Primäre Endpunkte waren Adhärenz (nach Tragezeit) und technische Robustheit. Für die Fernüberwachung wurde die Infrastruktur des TUM Telemedizin-Zentrums genutzt, mit dem langfristigen Ziel, eine ausbaufähige Fernüberwachungsinfrastruktur für das öffentliche Gesundheitswesen aufzubauen.