Erschienen in:
01.05.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Dysgnathiechirurgie einschließlich Distraktionsosteogenese
Behandlungsstrategien und operative Techniken
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. K. Wangerin
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Schwere Fehlbisse weisen 2 charakteristische Komponenten auf, eine dentale und eine skelettale. Deshalb ist die Behandlung stets interdisziplinär kieferorthopädisch und kieferchirurgisch: Die operative Umstellung der Kiefer ist in die kieferorthopädische Vor- und Nachbehandlung eingebettet. Die festsitzende kieferorthopädische Behandlung auf den bukkalen Zahnoberflächen hat den Vorteil, dass die Brackets während des operativen Eingriffs als Retentionselemente verwandt werden können. Es erfolgt eine zephalometrische Planung, eine Operationssimulation an arbiträr einartikulierten Gipsmodellen mit Herstellung von 2 Splinten bei monognathen und 3 Splinten bei bignathen Osteotomien. Die skelettale Fixierung erfolgt mit Miniplatten und Schrauben, ggf. mit resorbierbaren Materialien. Die vertikale Höheneinstellung erfolgt per Zirkel. Die Kiefergelenke werden manuell eingestellt. Monognathe Osteotomien werden durchgeführt, wenn der Gegenkiefer 3-dimensional in orthotoper Position steht. In der Mehrzahl der Fälle wird bignath korrigiert. Ziel der operativen Maßnahmen ist die Einstellung normaler skelettaler Verhältnisse, einer neutralen Okklusion unter Berücksichtigung der Kiefergelenksfunktion und Normalisierung des Gesichtsprofils und der mimischen Muskulatur. Distraktionsosteogenesen haben in die Dysgnathiechirurgie Eingang gefunden und können bevorzugt in schweren Fällen eingesetzt werden, wenn konventionelle Osteotomien keinen sicheren Erfolg garantieren.