Erschienen in:
01.02.2007 | Kommentare
Kommentar zur aktuellen Situation von Prävention und Gesundheitsförderung
verfasst von:
Prof. Dr. B. Badura
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2007
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Auszug
Gesundheitsförderung und Prävention bleiben auf der politischen Agenda. Hier tut sich „hinter den Kulissen“ in der Politik gegenwärtig tatsächlich sehr viel mehr als es in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Nach weit über 100 Jahren ist nunmehr auch eines der ältesten Systeme sozialer Sicherung in den Sog anhaltender Reformen geraten: die gesetzliche Unfallversicherung gemeinsam mit ihrem noch älteren Gegenpart, dem staatlichen Arbeitsschutz. Die hier ca. 6500 beschäftigten Aufsichtspersonen werden sich auf neue Ziele, Aufgaben und Organisationsstrukturen einstellen müssen. Für die Gesundheitsförderung und Prävention hierzulande bedeutet das nicht gerade wenig. Die jährlich für den Arbeitsschutz verausgabten Mittel dürften weit über 1 Mrd. EUR liegen, also weit über dem, was im gescheiterten Präventionsgesetz vorgesehen war. Eine nationale Arbeitsschutzstrategie ist in Vorbereitung. Wenn sie vorliegt, wird sich zeigen, ob Reformarbeit nur mit dem Ziel der Rationalisierung und Kostensenkung betrieben wird oder ob es tatsächlich gelingt, den Präventionsauftrag von beiden, dem staatlichen Arbeitsschutz und den Berufsgenossenschaften, besser abgestimmt als in der Vergangenheit, mit neuem Leben zu erfüllen. Public-Health-Experten verweisen schon seit Jahren auf die rückläufige Bedeutung gesundheitlicher Risiken an der Mensch-Maschine-Schnittstelle, auf die wachsende Bedeutung der Probleme an der Mensch-Mensch-Schnittstelle sowie auf die Notwendigkeit von Gesundheitsförderung zur Bewältigung von Globalisierung, Strukturwandel der Wirtschaft und Alterung der Bevölkerung. …