Erschienen in:
08.11.2021 | Komplexes regionales Schmerzsyndrom | CME
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom – eine interdisziplinäre Betrachtung aus der chirurgischen Sprechstunde
verfasst von:
Nils Becker, Alexander Deilmann, Pascal Kowark, Frank Hildebrand, Philipp Lichte
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2022
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Zusammenfassung
Chronische Schmerzen sind häufig. Treten diese in Verbindung mit sensomotorischen, vaskulären und trophischen Störungen auf, kann ein komplexes regionales Schmerzsyndrom („complex regional pain syndrome“ [CRPS], Morbus Sudeck) zugrunde liegen. Für betroffene Patienten ist das CRPS mit einer erheblichen Alltagseinschränkung verbunden. Die Diagnosestellung erfolgt anhand der Budapest-Kriterien nach klinischen Merkmalen. Ziele der multimodalen Therapie, bestehend aus medikamentösen, rehabilitativen und psychosomatischen Ansätzen, sind die Reduktion von Schmerzen und ein Rückgewinn an Funktionalität. In der medikamentösen Therapie haben sich Bisphosphonate, Steroide und Antiepileptika etabliert, diese sollten aber immer in Kombination mit einer funktionellen Therapie eingesetzt werden. Interventionelle Verfahren sollten nur bei chronischen Verläufen und in spezialisierten Zentren angewendet werden. Insgesamt zeigt das CRPS individuell sehr unterschiedliche Krankheitsverläufe und erfordert häufig eine interdisziplinäre Langzeitbehandlung.