Erschienen in:
01.03.2015 | Originalien
Detektion intrinsischer Band- und TFCC-Läsionen des Handgelenks
Indirekte vs. direkte MR-Arthrographie
verfasst von:
C. Ross, P. Hoffstetter, C. Fellner, T. Herold, M. Nerlich, Dr. M.K.I. Huber
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Vergleich der diagnostischen Aussagekraft der direkten und der indirekten Magnetresonanz(MR)-Arthrographie hinsichtlich intrinsischer Bandverletzungen und Verletzungen des triangulären fibrokartilaginären Komplexes (TFCC) des Handgelenks.
Studiendesign und Untersuchungsmethode
Es handelt sich um eine prospektive Studie mit 10 Patienten (19 bis 60 Jahre alt, 3 Frauen, 7 Männer) mit Verdacht auf eine karpale Verletzung. Zwischen der klinischen Untersuchung und der diagnostischen und therapeutischen Arthroskopie erfolgten eine direkte und eine indirekte MR-Arthrographie (dMRA und iMRA) zur Diagnostik von Verletzungen der intrinsischen Bänder oder des TFCC. Die MR-Untersuchungen wurden von 2 geblindeten Radiologen bzgl. der Beschwerden des Patienten und des intraoperativen Befundes im Konsens ausgewertet und die Ergebnisse mit den arthroskopisch erhobenen Befunden verglichen.
Ergebnisse
Arthroskopisch zeigten sich 5 Läsionen des skapholunären(SL)-, eine Ruptur des lunotriquetralen(LT)-Bandes und 7 Verletzungen des TFCC-Komplexes. Die Sensitivität der Detektion intrinsischer karpaler Bandverletzungen (SL/LT) sowohl der iMRA als auch der dMRA ist relativ gering (jeweils 50 %), die Spezifität gut (jeweils 93 %). iMRA und dMRA zeigen hohe Sensitivitäten (bis 100 %) und Spezifitäten (100 %) im Hinblick auf Verletzungen des TFCC. In der Receiver-Operating-Characteristic(ROC)-Analyse zeigen sich eine große „area under the curve“ (AUC), was für die Qualität der dMRA und die iMRA bzgl. TFCC-Verletzungen spricht.
Schlussfolgerung
Die indirekte MR-Arthrographie ist eine ausreichende Untersuchung zur Detektion von Verletzungen des TFCC und der intrinsischen Bänder des Handgelenks. In dieser Studie zeigt sich trotz der geringen Patientenzahl, dass sich die direkte und die indirekte MR-Arthrographie hinsichtlich der diagnostischen Aussagekraft bzgl. karpaler Verletzungen des Handgelenks nicht wesentlich unterscheiden.