Die Technik der Mikrofrakturierung zur Behandlung von osteochondralen und degenerativen chondralen Läsionen am Talus

Die Technik der Mikrofrakturierung ist eine etablierte Methode bei der Behandlung von Knorpelschäden des Kniegelenks. Ziel dieser Studie ist ihren Einsatz bei der Behandlung von osteochondralen (OCL) und degenerativen chondralen Läsionen (DCL) am Talus zu untersuchen.

In einer prospektiven Studie wurden 32 Patienten mit einer OCL (22 Patienten) oder DCL (10 Patienten) am Talus arthroskopiert und mit der Technik der Mikrofrakturierung behandelt. Alle Patienten wurden präoperativ bzw. nach 3, 6, 12 und 24 Monaten mit dem Hannover Nachuntersuchungsscore OSG und einem visuellen Analogscore (VAS) evaluiert. Zu allen Nachuntersuchungszeitpunkten wurden MRT-Aufnahmen angefertigt. Zur statistischen Dokumentation diente der Wilcoxon-Rangsummentest mit einem Signifikanzniveau p≤0,05. 23 Patienten (14-mal OCL, 9-mal DCL) wurden bisher nach 2 Jahren (22–27 Monaten) nachuntersucht. Das Durchschnittsalter der Patienten (17 männlich, 15 weiblich) betrug präoperativ 39 (16–74) Jahre; 22 der Läsionen waren medial und 7 lateral; 3 Patienten hatten eine von medial nach lateral reichende Läsion. Nach dem Hannover Nachuntersuchungsscore OSG wurden 43% als sehr gut, 35% als gut und 22% als zufriedenstellend eingestuft mit 93% sehr guten oder guten Ergebnissen bei OCL. Ältere Patienten (>50 Jahre, n=8) zeigten ein leicht besseres Ergebnis als jüngere. Im VAS ergab sich ein Durchschnittswert von 7,84 im Bezug auf „Schmerz“ (präoperativ 3,53), 7,85 für „Funktion“ (präop. 3,38) und 7,78 für „Zufriedenheit“ (präoperativ 2,41). Magnetresonanztomographisch und arthroskopisch zeigte sich ein Knorpelregenerat im mikrofrakturierten Bereich. In einem kurzen Nachuntersuchungszeitraum hat die Behandlung von OCL und DCL am Talus mit der Technik der Mikrofrakturierung gute klinische Ergebnisse erbracht. Das Alter stellt keinen limitierenden Faktor dar. Langzeitergebnisse müssen aber noch abgewartet werden.