Erschienen in:
18.10.2023 | Digitale Volumentomographie | Leitthema
Innovative 3D-Bildgebung
verfasst von:
Dr. med. J. Groh, S. Schramm, Dr. med. N. Renner, Dr. med. J. Krause, Univ. Prof. Dr. med. M. Perl
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2023
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Zusammenfassung
Zur Repositions- und Implantatkontrolle wird häufig eine intraoperative 2D-Fluoroskopie durchgeführt. Diese liefert allerdings nicht immer die Details, um Gelenkstufen oder Fehlrepositionen sicher zu erkennen. Über die letzten Jahre hat sich die intraoperative 3D-Darstellung etabliert und weiterentwickelt. Multiple Studien belegen einen Vorteil und eine bessere intraoperative Kontrolle durch eine 3D-Darstellung. Beispiele hier sind neben der Wirbelsäule das obere Sprunggelenk, die proximale Tibia sowie der distale Radius; hier liegen die Raten der intraoperativen Revisionen bei durchgeführter digitaler Volumentomographie (DVT) zwischen 20–30 %. Technische Weiterentwicklungen, wie z. B. Metallartefaktreduktionen, automatisierte Ebeneneinstellung, automatische Schraubendetektion und robotisierte DVT-Geräte, erleichtern die intraoperative Bedienung, verkürzen die Operationszeit und bieten eine verbesserte Bildqualität. Durch Aufbereitung der Datensätze in Form eines immersiven, computersimulierten Bilds im Sinne der „augmented reality“ (AR) kann intraoperativ eine erhöhte Präzision bei gleichzeitig verringerter Strahlenbelastung erzielt werden. Die Implementierung dieser Systeme ist mit Kosten verbunden, diesen stehen Kosteneinsparungen durch vermiedene Revisionen entgegen. Eine adäquate Gegenfinanzierung fehlt zum aktuellen Zeitpunkt noch. Die intraoperative 3D-Bildgebung stellt ein wichtiges Tool zur intraoperativen Kontrolle dar. Die aktuelle Datenlage erfordert, sich mit dem routinemäßigen Einsatz von 3D-Verfahren v. a. im Gelenkbereich auseinanderzusetzen. Die Indikationsstellung wird zunehmend weiter gefasst. Technische Neuerungen wie z. B. Robotik und AR haben in den letzten Jahren die 3D-Geräte deutlich verbessert und bieten ein hohes Potenzial zur Integration in den OP.