Zusammenfassung
Orthopädie ist die Lehre von den Erkrankungen und Verletzungen der Halte- und Bewegungsorgane. Die Bezeichnung wurde von Andry geprägt und bedeutet aus dem Griechischen übersetzt so viel wie „Erziehung zur aufrechten Haltung“. Verletzungen und der Versuch sie kompetent zu behandeln, sind so alt wie die Menschheit selbst. Der 4000 Jahre alte, aus der 12. Dynastie stammende ägyptische Papyrus „Edwin Smith“ gibt hiervon ein beeindruckendes Zeugnis. Die Traumatologie musste sich im Laufe ihrer Entwicklung immer den besonderen Anforderungen ihrer Zeit stellen, stellvertretend genannt seien die moderne Industrialisierung und die Entwicklung des mechanisierten Krieges. Hochgeschwindigkeitstraumata im Straßenverkehr, Knieverletzungen und Terroranschläge. In der Behandlung von Erkrankungen wurden viele Fortschritte durch immer weiter entwickelte moderne Behandlungsverfahren möglich, z. B. das Ultraschall-Screening der Säuglingshüfte zur Vermeidung der Hüftdysplasie. Das Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie vereint als medizinisches Fach die Kernkompetenz für das Bewegungssystem. In der Organisation der Traumaversorgung hält es fachübergreifend engen Kontakt zu den verwandten Fachdisziplinen mit traumatologischen Anteilen, wie z. B. der Viszeralchirurgie, der Neurochirurgie, der Gefäßchirurgie, der Thoraxchirurgie, der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Augenheilkunde, der Anästhesie und Intensivmedizin. Die Zusammenarbeit erfordert einen engen kollegialen Schulterschluss zum Wohle der anvertrauten Patienten.