Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Einsatzmöglichkeiten des freien lateralen Oberarmlappens zur Defektdeckung an Hand und Unterarm
verfasst von:
Prof. Dr. M. Sauerbier, G.A. Giessler, G. Germann, M. Sedigh Salakdeh, M. Döll
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
In dieser retrospektiven Studie werden die Vor- und Nachteile des freien lateralen Oberarmlappens gegenüber anderen freien Lappenplastiken für die mikrovaskuläre Defektdeckung an Hand und Unterarm untersucht.
Patienten und Methoden
Es wurden 21 Patienten untersucht, bei denen zwischen 2002 bis 2010 der freie laterale Oberarmlappen an Hand und Unterarm eingesetzt wurde. Die Altersspanne betrug 17–78 Jahre (Durchschnittsalter 48 Jahre) zum Operationszeitpunkt. Es wurden Defektätiologie, Lappengröße und Gefäßstiellänge, Operationsdauer, Anastomosenrevisionen sowie allgemeine postoperative Komplikationen, Verschlussart des Hebedefekts, Revisionen/Komplikationen in diesem Bereich und schließlich die Krankenhausverweildauer analysiert.
Ergebnisse
In 6 Fällen handelte es sich um Defekte am Unterarm und in 15 Fällen an der Hand. Ursächlich waren überwiegend Infektverläufe bzw. chronische Wunddefekte. Die durchschnittliche Lappenbreite betrug 3–8 cm, die Länge 5–20 cm. Eine Anastomosenrevision war nur einmal notwendig. Die Entnahmestelle des Lappens konnte in allen Fällen primär verschlossen werden. Revisionen bzw. Narbenkorrekturen der Entnahmestelle mussten in keinem Fall vorgenommen werden.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse bestätigen die Zuverlässigkeit des freien lateralen Oberarmlappens. Eine geeignete Indikation vorausgesetzt, kann damit eine ästhetische und funktionell zufrieden stellende Defektdeckung erzielt werden, wobei der Hebedefekt fast immer primär verschlossen werden kann.