Seltene Blutgruppe, die durch das Fehlen des H-Antigens (H-Substanz) auf der Erythrozytenoberfläche charakterisiert ist.
Beschreibung
Der Bombay-Phänotyp beschreibt eine seltene Blutgruppe, bei der das H-Antigen, eine Kohlenhydratstruktur auf der Erythrozytenoberfläche, fehlt (Null-Phänotyp im Blutgruppensystem). Das H-Antigen bildet die Grundstruktur für die Ausbildung der AB0-Blutgruppen (s. AB0-Blutgruppensystem) und dessen Fehlen führt zur Präsenz von Anti-H-Isoagglutininen (s. Isoagglutinine) bei Personen mit Bombay-Phänotyp. Aufgrund des Vorhandenseins von H-Antigen bei Erythrozyten der Blutgruppen A, B, AB und 0 dürfen Personen vom Bombay-Phänotyp bei Transfusionen nur H-Antigen-defiziente Erythrozyten erhalten, was die Bereitstellung von kompatiblen Blutprodukten ausgesprochen verkompliziert (Hh-Blutgruppensystem).
Literatur
Dean L (2005) Blood groups and red cell antigens. National Library of Medicine, NCBI
Mueller-Eckhardt C, Kiefel V (Hrsg) (2004) Transfusionsmedizin: Grundlagen – Therapie – Methodik, 3. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg/New York