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Strychnin

Verfasst von: C. Vidal und W. -R. Külpmann
Strychnin
Englischer Begriff
strychnine
Definition
Hauptalkaloid der Samen der Brechnuss (Strychnos nux vomica), Krampfgift.
Strukturformel:
Molmasse
334,42 g.
Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination
Nach oraler Aufnahme wird Strychnin rasch resorbiert und in der Leber abgebaut. Im Urin finden sich neben wenig Muttersubstanz überwiegend die Metabolite.
Halbwertszeit
10–16 Stunden (Plasma).
Funktion – Pathophysiologie
Bei schwerer Vergiftung kommt es zu schweren Krämpfen und Risus sardonicus (krampfhaftes Grinsen durch Lähmung der Gesichtsmuskulatur) mit Hyperthermie. Der Tod tritt ein durch Erstickung oder Herz-Kreislauf-Versagen. Für Kinder können bereits 10 mg, für Erwachsene 30 mg tödlich sein.
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
Urin, Serum (S), Plasma (P), Haare.
Analytik
GC-MS, LC-MS/MS, Dünnschichtchromatographie.
Indikation
Verdacht auf Intoxikation.
Interpretation
Strychnin ist in Deutschland humanmedizinisch nur noch in homöopathischen Präparaten enthalten. Es findet sich in Tierarzneimitteln und wurde als Rodentizid eingesetzt. In Einzelfällen sollen Drogen mit Strychnin verschnitten gewesen sein.
Therapeutischer Bereich (S, P): unbekannt; toxisch: >0,075–1,0 mg/L; komatös-letal: >0,5 mg/L.
Literatur
Geldmacher-von Mallinckrodt M, Käferstein H (2009) Strychnine. In: Külpmann WR (Hrsg) Clincial toxicological analysis. Wiley-VCH, Weinheim, S 642–646