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Carcinoembryonic antigen cell adhesion molecule

Verfasst von: S. Holdenrieder und P. Stieber
Carcinoembryonic antigen cell adhesion molecule
Synonym(e)
CEACAM-1
Englischer Begriff
carcinoembryonic antigen cell adhesion molecule 1
Definition
Das „carcinoembryonic antigen cell adhesion molecule 1“ ist ein Typ-1-transmembranöses Glykoprotein, Mitglied der CEA-Genfamilie (Carcinoembryonales Antigen) und gleichzeitig ein Adhäsionsmolekül (Adhäsionsmoleküle) der Immunglobulinsuperfamilie.
Struktur
CEACAM-1 wurde ursprünglich in Leber und Galle als CEA-kreuzreagierendes Antigen entdeckt. Es besteht aus 4 Immunglobulin-ähnlichen Ektodomänen und einer kurzen zytoplasmatischen Domäne. CEACAM-1 assoziiert direkt mit Annexin II, einem mit „Lipid-Raft“ assoziierten Molekül.
Synthese – Verteilung – Abbau – Elimination
CEACAM-1 wird auf der Oberfläche der Epithelien des Gastrointestinaltrakts, von Brust, Niere, Prostata, Leber sowie in aktivierten Endothelzellen, T- und B-Zellen, in dendritischen Zellen und Granulozyten exprimiert.
Funktion – Pathophysiologie
Sowohl CEACAM-1 als auch Annexin II sind in vielen soliden Karzinomen, wie z. B. von Kolon und Rektum, Prostata, Brust und Leber herabreguliert. Somit scheinen sie tumorsupprimierende Wirkung zu haben. Daneben spielt CEACAM-1 bei der Signaltransduktion ins Zellinnere, der Reorganisation des Zytoskeletts und der Apoptose eine Rolle. Dazu kontrastierende Ergebnisse lieferte eine Studie über Patienten mit Bronchialkarzinom, bei der eine erhöhte CEACAM-1-Konzentration im Tumorgewebe gefunden wurde, die zusätzlich mit einer ungünstigen Prognose assoziiert war.
Untersuchungsmaterial – Entnahmebedingungen
Indikation
Prognosemarker bei verschiedenen soliden Tumoren.
Interpretation
CEACAM-1 könnte sich als ein neuer Marker für die Prognoseeinschätzung und möglicherweise als Hilfe zur Differenzialdiagnose bei verschiedenen soliden Tumoren etablieren. Bislang liegen noch keine aussagekräftigen Studien vor, die eine eindeutige Empfehlung rechtfertigen würden.
Diagnostische Wertigkeit
Potenzieller Prognosemarker.
Literatur
Kirshner J, Schumann D, Shively JE (2003) CEACAM-1, a cell-cell adhesion molecule, directly associates with annexin II in a three-dimensional model of mammary morphogenesis. J Biol Chem 50:50.338–50.345CrossRef
Sienel W, Dango S, Woelfle U et al (2003) Elevated expression of carcinoembryonic antigen-related cell adhesion molecule 1 promotes progression of non-small cell lung cancer. Clin Cancer Res 9:2260–2266PubMed