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Totvolumen

Verfasst von: T. Arndt
Totvolumen
Synonym(e)
Extrasäulenvolumen
Englischer Begriff
dead volume
Definition
Eine allgemeingültige Definition wird durch die Vielfalt der zu betrachtenden Systeme (biologische und nichtbiologische, ein einzelnes Bauteil oder komplexe Anlagen) erschwert. In starker Vereinfachung kann man alle Volumenanteile eines Systems, die nicht unmittelbar mit dessen Funktionalität verbunden sind, als Totvolumen bezeichnen.
Beschreibung
Im klinisch-chemischen Labor wird der Begriff Totvolumen u. a. zur Beschreibung des Volumens der Verbindungen zwischen Reagenzien- oder Probenreservoir und Pipettiernadel von Analysegeräten verwandt. Zur Minimierung von Reagenzienverlusten bei Gerätewartungen und Reagenzienwechsel sowie der erforderlichen Probenvolumina wird hier ein möglichst geringes Totvolumen angestrebt.
Der Begriff ist u. a. in der Chromatographie wichtig. Hier ist das Totvolumen als jenes Volumen definiert, das durch alle Volumina zwischen Probenaufgabe und Trennsäule sowie zwischen Trennsäule und Detektor, also durch Probenaufgabeventil, Schaltventile, Kapillaren und deren Verschraubungen, gebildet wird. Generell gilt, je geringer das Totvolumen, desto geringer ausgeprägt sind Diffusions- und Rückvermischungseffekte und die durch sie bedingten Signal- oder Bandenverbreiterungen und desto besser ist die Trennleistung der chromatographischen Apparatur.
Gelegentlich wird das in der analytischen Trennsäule nicht durch die Partikel der stationären Phase besetzte Volumen dem Totvolumen zugerechnet. Es handelt sich hierbei jedoch um das Zwischenkornvolumen, das nach o. g. Definition nicht Bestandteil des Totvolumens ist. Da der Begriff Totvolumen missverständlich ist, sollte er vermieden und nach IUPAC durch Extrasäulenvolumen ersetzt werden.
Literatur
Ettre LS (1993) Nomenclature for chromatography. Pure Appl Chem 65:819–872CrossRef