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Wasserqualitäten im Labor

Verfasst von: D. Meißner und T. Arndt
Wasserqualitäten im Labor
Synonym(e)
Normen und Richtlinien für Wasser für analytische Zwecke
Englischer Begriff
quality of water for laboratory use
Definition
Wasserqualitäten sind in Normen und Richtlinien beschrieben, in denen in Abhängigkeit vom Anwendungsgebiet des Wassers Grenzwerte für die Wasserinhaltsstoffe festgelegt sind.
Beschreibung
Es gibt keinen einheitlichen Parameter, der die Qualität von Wasser beschreibt. Die Qualitätsforderungen richten sich in erster Linie nach dem Verwendungszweck des Wassers und sind in unterschiedlichen deutschen, europäischen und nicht europäischen Normen und Richtlinien festgelegt. Neben den DIN sind zu nennen: Deutsches Arzneibuch (DAB), Homöopathisches Arzneibuch (HAB), Europäisches Arzneibuch (EAB) und in den USA American Society for Testing Materials (ASTM-Normen), United States Pharmacopeia (USP) und die Vorschriften der American Chemical Society (ACS), des College of American Pathologists (CAP) und des National Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS).
Die wichtigsten Parameter zur Beschreibung der Wasserqualität sind die elektrische Leitfähigkeit (Leitfähigkeit, elektrische), die bei 25 °C gemessen und in μS/cm angegeben wird, bzw. der spezifische Widerstand (in MΩ cm). Wegen der Eigendissoziation des Wassers kann die Leitfähigkeit nicht Null werden, sie liegt theoretisch bei 0,055 μS/cm. Weitere Parameter sind TOC („total organic carbon“ in ppb), die Keimzahl (KBE/mL), die Anzahl fester Partikeln sowie die Gehalte an Natrium, Chlorid, Silikat, Pyrogenen und ggf. Schwermetallen.
Im Klinischen Labor sind in erster Linie die Normen DIN ISO 3696 „Wasser für analytische Zwecke“ und ASTM D 1193 „Anforderungen an Wasser für Reagenzien“ sowie die Richtlinie VDI 2083 Blatt 9 „Qualität, Erzeugung und Verteilung von Reinstwasser“ anzuwenden. Nach der DIN ISO 3696 darf Wasser für analytische Zwecke in der Qualität 1 maximal 0,1 μS/cm oder 10 MΩ cm und 10 ppm, nach der US-Norm nur 0,056 μS/cm oder 18 MΩ cm und 3 ppm Silikat haben. Während die DIN keine weiteren Anforderungen enthält, sind in der US-Norm alle genannten Parameter spezifiziert.
Literatur
Bendlin H, Essmann M (2004) Reinstwasser. Maas & seither GMP-Verlag, Schopfheim
Drechsel T (2002) Herstellung von Wasser mit höchstem Reinheitsgrad. Projektarbeit, Fachschule für Technik Dresden, BSZ für Metalltechnik