Erschienen in:
01.02.2014 | Zahnärztliche Fortbildung
Füllungstherapie im Milchgebiss
Aktuelle Aspekte und Perspektiven
verfasst von:
Prof. Dr. C.H. Splieth, R.M. Santamaria
Erschienen in:
wissen kompakt
|
Ausgabe 1/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei der Restauration kariöser Milchzähne sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: So stellen das Alter und die Kooperationsbereitschaft des Kindes und seiner Eltern, das Kariesrisiko, die Zeit bis zur physiologischen Exfoliation der Zähne, die Langlebigkeit des Füllungsmaterials und der Kavitätentyp zentrale Faktoren bei der Auswahl der Füllungstherapie für Milchzähne dar. Bezüglich der Auswahl des Füllungsmaterials nach dem Kavitätentyp ist zu konstatieren, dass die Restaurierung der oberen Frontzähne mit zahnfarbenen Füllungsmaterialien wie Kompositen oder Kompomeren relativ unproblematisch ist. Im Hinblick auf die Milchmolaren gelten Kompomere heute als optimales Füllungsmaterial, insbesondere für Klasse-II-Kavitäten. Aufgrund ihrer geringen Überlebensrate sollten konventionelle Glasionomerzemente für die Restaurierung von Klasse-II-Kavitäten nicht verwendet werden. Im Fall von größeren Defekten sollten Stahlkronen als Restaurationsmethode für Milchzähne präferiert werden. Auch die Hall-Technik ist eine adäquate Therapieoption zur Versorgung mehrflächig-kariöser Milchmolaren und bietet den Vorteil, dass dabei keine Kariesentfernung erforderlich ist; jedoch sollte diese Technik nicht bei pulpennahen Defekten oder bei Hinweisen auf eine irreversible Pulpitis angewendet werden.