Erschienen in:
13.11.2017 | Industrieforum
Gastrointestinale Karzinome: Die Immuntherapie ist ein neuer vielversprechender Ansatz
verfasst von:
Peter Stiefalhagen
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 11/2017
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Auszug
_ „Auch gastrointestinale Karzinome sind immunogen und bieten deshalb zahlreiche Angriffspunkte für Checkpointinhibitoren“, sagte Markus Moehler, Mainz. Doch gibt es Biomarker, mit denen das Ansprechen auf eine Therapie mit einem PD-1-Inhibitor wie Nivolumab (Opdivo®) oder einem CTLA-4-Inhibitor zuverlässig vorausgesagt werden kann? Die PD-L1-Expression ist nicht unbedingt dafür geeignet, da in früheren Studien auch Patienten ohne PD-L1-Expression von einer solchen Therapie profitierten. Aussagekräftiger ist der Status von gestörtem Mismatch Repair (dMMR) und hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H). „Dieser eignet sich als immunogener Phänotyp, um das Ansprechen auf die Immuntherapie abschätzen zu können“, so Thierry André, Paris, Frankreich. Bei einem solchen immunogenen Phänotyp ist die Gesamtlast an Mutationen („tumor mutation burden“; TMB) sehr hoch und dies signalisiert ein gutes Ansprechen auf eine Immuntherapie. In einer Phase-II-Studie wurde bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom, die nach der Erstlinientherapie progredient waren, entweder Nivolumab als Monotherapie oder in Kombination mit Ipilimumab eingesetzt. Bei allen Patienten wurde der dMMR/MSI-H-Status bestimmt. Die Gesamtansprechrate (ORR) unter Nivolumab mono betrug 31,1 %, die Krankheitskontrollrate (DCR) 69 %, das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 14,3 Monaten und nach 1 Jahr waren noch 50 % progressionsfrei und es lebten noch 73 % der Patienten. Unter der Therapie nahm sogar die Lebensqualität zu. …