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Indikation: fachliche und ethische Basis ärztlichen Handelns

  • 01.02.2014
  • Leitthema
Erschienen in:

Zusammenfassung

Die Indikation stellt die rationale Grundlage aller ärztlichen Maßnahmen dar. Sie ist als die fachlich begründete Überzeugung definiert, dass eine Maßnahme geeignet ist, mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ein angestrebtes Therapieziel zu erreichen. Die Indikationsstellung umfasst eine empirische, finale und kausale Begründung der Indikation und erfordert die Bewertung des Einzelfalls. Auf diese Weise gehen die individuelle gesundheitliche Situation des Patienten, das Therapieziel und die bezüglich der Maßnahme bestehende Evidenz in die Entscheidung mit ein. Eine Indikation rechtfertigt zunächst nur das Behandlungsangebot an den Patienten. Die Behandlung kann erst nach Zustimmung durch den Patienten oder seinen Stellvertreter erfolgen. Die Indikation leistet einen wichtigen Beitrag zur Professionalität und professionellen Ethik der Ärzteschaft: Eine präzise und gewissenhafte Indikationsstellung stellt einerseits einen Schutz vor Machbarkeitsfantasien dar und sichert andererseits den Anspruch des Patienten auf sinnvolle Behandlung. In einem Gesundheitswesen, das zunehmend von rechtlichen und ökonomischen Zwängen geprägt ist, sichert die Indikation die fachliche und ethische Basis ärztlicher Behandlungsentscheidungen ab.
Literatur
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Metadaten
Titel
Indikation: fachliche und ethische Basis ärztlichen Handelns
verfasst von
Dr. G. Neitzke
Publikationsdatum
01.02.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin / Ausgabe 1/2014
Print ISSN: 2193-6218
Elektronische ISSN: 2193-6226
DOI
https://doi.org/10.1007/s00063-013-0280-9

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