Erschienen in:
01.06.2004 | Originalien
Ist die Entfernung des Osteosynthesematerials nach perkutaner iliosakraler Verschraubung bei iliosakraler Sprengung oder Sakrumfraktur indiziert?
verfasst von:
Dr. N. Yücel, R. Lefering, T. Tjardes, M. Korenkov, J. Schierholz, T. Tiling, B. Bouillon, D. Rixen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 6/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ziel der Arbeit war es, anhand einer systematischen Literaturanalyse und klinischer Nachuntersuchungen zu prüfen, ob die Metallentfernung (ME) nach perkutaner iliosakraler Verschraubung einer Iliosakralfugensprengung oder Sakrumfraktur Vorteile zeigt. Durch retrospektive Identifizierung wurden von 1/1996–7/2001 27 Patienten (12 Frauen), Altersmittel 35 Jahre, ISS=22 (14–37) operativ stabilisiert. Patientencharakteristika, AO-Klassifikation, „Hannover Fracture-Scale Becken“ (HFS-Becken), „Injury Severity Score“ (ISS) und das DGU-Nachuntersuchungsschema „Becken“ wurden analysiert. In allen Fällen handelte es sich um Becken-C-Frakturen (C1: 67%, C2: 33%). Von 27 Patienten konnten 21 nachuntersucht werden, 9 ohne und 12 mit ME. Bei 10 Patienten mit ME verbesserte sich das klinische Outcome gemäß DGU-Nachuntersuchungsschema nach ME (p=0,001; Wilcoxon-Test). Die deutlich jüngeren Patienten mit ME zeigten auch bei der Nachuntersuchung ein besseres Outcome als Patienten ohne ME. Aufgrund des guten klinischen Outcomes halten wir unter Prüfung der individuellen Situation der Patienten (Schmerzsymptomatik) eine Entfernung des Osteosynthesematerials für vertretbar.