Zusammenfassung
Die akute Tonsillitis ist die häufigste Erkrankung des Rachens, meist verursacht durch Streptokokken. Als Komplikation kann ein parapharyngealer Abszess entstehen, der durch eine Abszesstonsillektomie behandelt werden muss. Eine Tonsillenhyperplasie kann zu einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom führen und sollte durch eine Tonsillotomie behandelt werden. Eine einseitige Tonsillenhyperplasie ist verdächtig auf ein malignes Lymphom. Adenoide Vegetationen sind bei Kleinkindern häufig und können zu einer chronischen Nasenatmungsbehinderung und Sero-/Mukotympanon führen. Eine Adenotomie ist in diesen Fällen angezeigt. Das juvenile Nasenrachenfibrom ist der häufigste benigne Tumor bei männlichen Heranwachsenden. Maligne Tumore des Rachens sind sehr selten (Rhabdomyosarkom, Nasopharynxkarzinom u. a.). Im Halsbereich können branchiogene Zysten und Fisteln, Hämangiome und Lymphangiome auftreten, die meist operativ entfernt werden. Bei Kindern kommt es häufig zu einer Lymphadenitis colli, die jedoch gegenüber malignen Lymphomen (Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome) und Sarkomen (Rhabdomyosarkome) abgegrenzt werden müssen. Neben primär im Halsbereich entstandenen Malignomen können auch Metastasen anderer Primärtumoren (z. B. Schilddrüse) auftreten. Bei Verletzungen des Halses müssen neben großen Blutgefäßen, Pharynx, Ösophagus, Larynx und Trachea auch die entsprechende Nerven (Nn. accessorius, recurrens u. a.) berücksichtigt werden.