Erschienen in:
01.07.2014 | Leitthema
Leistungsvermögen unterschiedlicher Adhäsive im Milchgebiss
verfasst von:
Prof. Dr. R. Frankenberger, M.J. Roggendorf, V.E. Vosen, M. Krech, A. Braun, N. Krämer
Erschienen in:
Stomatologie
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Ausgabe 4-5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Nach der Abkehr vom Amalgam ist die Adhäsivtechnik im Milchgebiss heute Routine in der Kinderzahnheilkunde. Es ist jedoch nicht statthaft, die Regeln der adhäsiven Vorbehandlung der Zahnhartsubstanzen vom bleibenden Gebiss auf die Milchzähne zu übertragen. Bereits die Mikromorphologie von Milchzahnschmelz und -dentin ist eine andere.
Methoden
Neben aktuellen Literaturaspekten werden auch eigene Untersuchungen zur Schmelz- und Dentinhaftung im Milchgebiss sowie zur damit erzielbaren Randqualität vorgestellt.
Ergebnisse
Die Haftung am Milchzahnschmelz ist nach Entfernung der prismenlosen Oberfläche mit Phosphorsäure am zuverlässigsten. Milchzahndentin zeigt eine geringere Mineralisation und ist daher mit selbstätzenden Adhäsiven i.d.R. einfach und sicher zu „bonden“. Von einer dezidierten Anwendung von Phosphorsäure auf Milchzahndentin wird abgeraten. Im Rahmen der Auswahl des Adhäsivsystems zeigt sich im Gegensatz zur bleibenden Dentition kein Vorteil für aufwendige Mehr-Schritt-Adhäsivsysteme. Da simplifizierte selbstätzende Adhäsive durch das nicht erforderliche Absprühen inkl. Watterollenwechsel auch im Rahmen der Kinderbehandlung strategische Vorteile bieten, können diese auch aufgrund ihrer Dentinhaftung heute empfohlen werden. Eine selektive Schmelzätzung ist im Frontzahnbereich sinnvoll, im Seitenzahnbereich eher nur im okklusalen Kavitätenabschnitt.