Erschienen in:
01.04.2012 | Originalien
Refrakturen nach Entfernung von Osteosynthesematerialien
Eine vermeidbare Komplikation?
verfasst von:
B.G. Ochs, C.E. Gonser, H.C. Baron, U. Stöckle, A. Badke, Dr. F.M. Stuby
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Refrakturen an den Extremitätenknochen nach Materialentfernung sind eine seltene, aber ernst zu nehmende Komplikation, die in den meisten Fällen einen weiteren Eingriff notwendig machen. In einer retrospektiven Analyse der eigenen Fälle sowie unter Berücksichtigung der vorhandenen Literatur zeigt sich, dass durch eine vollständige präoperative Diagnostik, durch Einhalten eines ausreichenden Intervalls von initialer Osteosynthese bis zur Materialentfernung, durch zurückhaltende Belastung des vorgeschädigten Knochens direkt nach der Materialentfernung und unter Berücksichtigung der Art der Frakturheilung die Komplikationsrate vermindert werden kann. Jedoch ist eine vollständige Vermeidung kaum möglich, da oft der ausdrückliche Wunsch des Patienten zur Materialentfernung vorhanden ist und biomechanisch eine Minderbelastbarkeit durch die residuellen Schraubenlöcher und die Demineralisationszonen im Bereich der ehemaligen Frakturzonen zumindest für einige Wochen postoperativ besteht. Entsprechend sollte in einigen Fällen die Empfehlung zum Verbleib des Osteosynthesematerials ausgesprochen werden.