Erschienen in:
01.01.2005 | Kasuistik
Management operativer Stabilisierungen von Halswirbelsäulenverletzungen bei Morbus Bechterew
verfasst von:
Dr. U. Lange, H.-C. Pape, L. Bastian, C. Krettek
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Die Behandlung von Verletzungen der Wirbelsäule bei Patienten mit Morbus Bechterew stellt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Die besondere Problematik liegt in dem schwierigen radiologischen Nachweis einer Verletzung bei gleichzeitig vorhandener Instabilität. Die außerordentlich hohe Dislokationsgefahr erklärt sich durch die fehlenden Kompensationsmöglichkeiten aufgrund der Steifigkeit der angrenzenden Wirbelgelenke. Hieraus resultiert ein erhebliches Risiko für neurologische Schäden. Eine ausreichende Stabilität kann nur durch eine langstreckige dorsoventrale Versorgung erreicht werden.
Wir berichten über 2 Patienten mit langjährig bekanntem Morbus Bechterew, bei denen es unter Nicht-Einhaltung der oben genannten Prinzipien zum Implantatversagen mit einer sekundären Dislokation kam. In beiden Fällen konnte durch eine isolierte Stabilisierung einmal von ventral und einmal von dorsal keine ausreichende Stabilisierung erreicht werden. Erst durch eine kombinierte dorsoventrale Instrumentierung wurde eine knöcherne Ausheilung in unveränderter Stellung möglich. Anhand dieser Beispiele werden Besonderheiten in Pathologie und Behandlung von Halswirbelsäulenverletzungen bei Morbus Bechterew anhand der Literatur diskutiert.