Erschienen in:
01.10.2004 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Prinzipien der Kallusdistraktion
verfasst von:
Dr. S. Hankemeier, L. Bastian, T. Gosling, C. Krettek
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2004
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Zusammenfassung
Die Kallusdistraktion basiert auf dem Prinzip, durch kontinuierliche Distraktion eines sich bildenden Kallus Knochengewebe zu regenerieren. Sie hat sich als Standardverfahren bei ausgedehnten Beinverkürzungen sowie langstreckigen Knochendefekten etabliert. Die Behandlung ist aufwändig und komplikationsträchtig und bedarf einer exakten Planung, Operationstechnik sowie sorgfältigen Nachbehandlung. Externe Fixateure sind universell einsetzbar, verursachen durch die Weichteiltransfixation allerdings Pininfekte, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mit entsprechender Limitierung der Aktivität. Sie werden daher vorzugsweise bei erhöhtem Infektrisiko, simultaner Verlängerung mit kontinuierlicher Achsenkorrektur und bei offenen Wachstumsfugen eingesetzt. Beim Monorail-Verfahren wird die Fixateurtragedauer verkürzt, indem die Kallusdistraktion mit einem Fixateur externe über einen Marknagel erfolgt, und der Fixateur nach Abschluss der Distraktion entfernt wird. Die intramedulläre Schienung schützt das Kallusgewebe vor Refrakturen und Achsenabweichungen. Neu entwickelte Verlängerungsnägel ermöglichen nunmehr eine vollständig interne Kallusdistraktion und eine rasche Wiederaufnahme täglicher Aktivitäten. In dieser Übersichtsarbeit werden Prinzipien der Kallusdistraktion, Komplikationsmöglichkeiten sowie deren Management dargestellt.